Konzerte in Krefeld Sinfonie-Wunschkonzert für Konzertmeister Philipp Wenger

Krefeld · Drei Komponisten, die ihren Platz im Leben suchten, stehen im Mittelpunkt des Sinfoniekonzerts: Prokofjew, Schulhoff und Tschaikowsky.

Für Philipp Wenger, den Ersten Konzertmeister der Niederrheinischen Sinfoniker, wird beim zweiten Sinfoniekonzert der neuen Spielzeit am Dienstag, 15. Oktober, ein Traum wahr. Beim „Lieblingswerk meiner Jugend“, sagt er, dem Violinkonzert Nr.1 D-Dur op.19 von Sergej Prokofjew, darf er als Solist vor seinen Orchesterkollegen stehen. „Dieses genial orchestrierte Opus durfte ich mir selbst aussuchen“, berichtet der in Würzburg, Berlin und Leipzig ausgebildete Unterfranke beim Pressegespräch.

Eine in Kindertagen ungezählte Male  abgespielte Tonkassette mit dem „Lieblingswerk“ – interpretiert vom  großen Frank Peter Zimmermann – dürfte mit ein Grund gewesen sein, dass Wenger Berufsmusiker wurde. „Die erste Probe mit Orchester wird noch einmal eine besondere Herausforderung“ erläutert der Solist, der froh ist, dass er das Konzert, das am Dienstag in Krefeld vom WDR aufgenommen und am 14. November gesendet wird, an vier Abenden spielen kann.

„Drei Komponisten, die ihren Platz im Leben suchten“ – so erklärt Generalmusikdirektor Mihkel Kütson die Zusammenstellung des Programms. Neben Prokofjew, den die Oktoberrevolution aus seiner Heimat vertrieb, der in Amerika nicht glücklich wurde und sich schließlich in Paris niederließ, war auch der Deutsch-Böhme Erwin Schulhoff ein Ruheloser. Ausgebildet in Prag, Wien, Leipzig und Köln, begann er sich für den Dadaismus, für Impressionismus und Neoklassizismus zu interessieren. Ausdruck all dieser Einflüsse ist seine frühe „Suite für Kammerorchester“, in der auch Tango, Ragtime und Step nicht fehlen. 

Ein ewig mit sich Hadernder war Peter Tschaikowsky, dessen hier noch nie aufgeführter Sinfonie op.58 ein dramatisches Gedicht von Lord Byron zugrunde liegt, das die tragische Geschichte von „Manfred“ schildert. Private Parallelen zu dieser Figur mögen den russischen Tonsetzer zur Komposition bewogen haben – „zu einem klanggewaltigen Opus mit zu Leidenschaft gesteigerten Linien, melodienseligen Passagen und einem ergreifenden Abgesang mit Orgelklängen im Finalsatz“ schwärmt Konzertdramaturgin Eva Ziegelhöfer.

Termine Dienstag, 15.,  und Freitag,

18. Oktober, jeweils 20 Uhr im Seidenweberhaus, Theaterplatz 1. Um jeweils 19.15 Uhr beginnt eine Konzerteinführung im Foyer.

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