Verwaiste Jungtiere aus Krefeld Beide Rehkitze sind tot – das Zweite wurde jetzt eingeschläfert

Krefeld · Nach dem Tod des Muttertiers als Folge eines Verkehrsunfalls in Forstwald sind nun auch beide Rehkitze in Obhut von Zoo und Tierheim gestorben.

 Als das Foto gemacht wurde, bestand noch Hoffnung, dass die verwaisten Rehkitze überleben. nun sind beide tot.

Als das Foto gemacht wurde, bestand noch Hoffnung, dass die verwaisten Rehkitze überleben. nun sind beide tot.

Foto: Mona Schellscheidt

Auch das zweite Rehkitz ist tot. Es wurde eingeschläfert. Das bestätigte am Freitag ein Sprecher der Stadtverwaltung. Ein Tierarzt habe das zweite der beiden mutterlosen Rehkitze aus dem Forstwald am Donnerstagabend euthanasieren müssen, berichtete die Stadt als  Untere Jagd- und Fischereibehörde im Fachbereich Umwelt der Stadtverwaltung Krefeld. „Der Zustand des Tieres hatte sich im Laufe des Tages so verschlechtert, dass keine realistische Aussicht auf Besserung der Situation mehr bestand und man dem Tier weiteres Leiden ersparen wollte“, begründete der Stadtsprecher den Schritt. Dieses Tier sei offensichtlich an einem schweren Atemwegsinfekt erkrankt gewesen, der zu einer eitrigen Entzündung  geführt habe. Diese Erkrankung sei leider auch unter der Gabe von Antibiotika nicht in den Griff zu bekommen gewesen, da das Kitz durch seinen geschwächten Allgemeinzustand diese Infektion nicht mehr bekämpfen habe können, heißt es in einer Mitteilung.

Die Ricke der beiden Jungtiere war nach einem Unfall mit einem Auto verendet. Das erste der beiden mutterlosen Tiere war kurz nach Auffinden gestorben. Die Tierärzte beim Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamt hätten bei der Untersuchung dieses Tieres festgestellt, dass es bereits mangelernährt und blutarm gewesen sei. Dies bedeute im Ergebnis, dass selbst in Anbetracht der Kraftanstrengung bei der Versorgung des Tieres - Gabe von Medikamenten zur Kreislaufstabilisierung und zur Behandlung von Infekten, Infusionen, Fütterung mit energiereicher Aufzuchtnahrung - die Chancen zur erfolgreichen Aufzucht von Anfang an sehr schlecht gestanden hätten. „Konkrete Untersuchungsergebnisse werden in 14 Tagen vorliegen, es muss noch aufwändige Labordiagnostik vorgenommen werden“, so der Sprecher.

Das Verenden der Tiere sei ganz ausdrücklich nicht auf eine falsche oder nicht intensiv genug durchgeführte Pflege zurückzuführen. Zoo und Tierheim Krefeld hätten gemeinsam alles Menschenmögliche an Anstrengungen unternommen, um die beiden Kitze zu retten, so die Behörde. Die Chancen für Erfolg- oder Misserfolg bei der Aufzucht sehe man dem Jungtier nicht immer direkt an, da Wildtiere grundsätzlich eine schlecht körperliche Verfassung nur dann nach außen erkennbar zeigten, wenn fast keine Chance Überlebenschance mehr bestehe. „Alles andere würde in freier Wildbahn nämlich dazu führen, dass Fressfeinde sich auf das erkennbar kranke Tier fokussieren würden“, informierte der Stadtsprecher.

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