„Krefeld Pur“ 300 Tänzer treten bei „Krefeld Pur“ auf

Krefeld · Bei „Krefeld Pur“ treten Schüler von „Doctor Beat“ als Amateurmodels bei getanzten Modenschauen in der Galeria Kaufhof auf – sie performen zu Musik mit Ursprung im frühen 20. Jahrhundert.

 Anders als bei klassischen Gesellschaftstänzen sind die Regeln beim Swing dehnbarer: Die Krefelder Tanzschule „Doctor Beat“ bei der Generalprobe der Swingformation für Krefeld Pur.

Anders als bei klassischen Gesellschaftstänzen sind die Regeln beim Swing dehnbarer: Die Krefelder Tanzschule „Doctor Beat“ bei der Generalprobe der Swingformation für Krefeld Pur.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Lange Catwalks und professionelle Models wird man am Wochenende in der Filiale der Galeria Kaufhof suchen müssen. Denn statt einer klassischen Modenschau setzt das Kaufhaus auf etwas Ausgefallenes: eine getanzte Modenschau zu Swing und Jazz. Die Krefelder Tanzschule „Doctor Beat“ wird Samstag, 14., und Sonntag, 15. September, zwei Aufführungen von circa 30 Minuten auf einer kleinen Bühne im ersten Obergeschoss präsentieren.

Insgesamt 300 Tänzer aus fünf Tanzschulen der Region bevölkern am Wochenende die Bühnen und Laufstege der Innenstadt und stellen die neusten Mode- und Fashion-Trends vor. Für „Doctor Beat“ gehört das Event, veranstaltet von der Werbegemeinschaft Krefeld, zum jährlichen Programm. 2014 löste „Krefeld Pur“ die „Größte Straßenmodenschau der Welt“ in der Seidenstadt ab – aus finanziellen Gründen. Und seither ist die Tanzschule in Kooperation mit Galeria Kaufhof involviert in die Aktion.

„Und das, obwohl wir eine der jüngsten Tanzschulen Krefelds sind“, gibt Geschäftsführerin Melanie Struve an. „Doctor Beat“ besteht seit 2012 und vertritt die Philosophie „Gut gelaunt tanzt es sich am besten“. Dieses Motto leben die Tanzschüler jedes Jahr aufs Neue bei der getanzten Modenschau im Kaufhaus. Nicht auf Modelmaße, sondern auf „Alltagskleidung für normale Menschen“ und Spaß liege der Fokus auf der Bühne, so Struve. Die Tanzschule tritt mit 40 Schülern auf. Neben der Kindergruppe (im Alter von acht bis elf Jahren) samt Mutter-Kind-Aufführungen wird das Highlight erneut die Darbietung der Swing-Formation. Die Wurzeln des Swings liegen in den 1920er-Jahren, als US-Amerikaner mit unterschiedlicher Hautfarbe gemeinsam dem Musik- und Tanzstil frönten. Die populäre Richtung des Jazz hat seither, mit wenigen Ausnahmen in den siebziger Jahren und zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges, einen Platz in der Gesellschaft. Seit den 90er-Jahren lebt der Swing wieder auf. Anders als bei klassischen Gesellschaftstänzen sind die Regeln beim Swing dehnbarer. „Hier tanzen Große mit Kleinen, Dicke mit Dünnen und Paare gleichen Geschlechts zusammen“, erläutert Struve.

Eben dieses Gefühl der Tänzer sucht die Tanzlehrerin bei der Modenschau auf die Bühne zu bringen. Unüblich sei, dass die Tänzer einer festen Choreografie folgen. Swing zeichne sich durch spontane und freie Tanzschritte aus, so Struve. In der Modenschau ist der Tanz allerdings durchstrukturiert – ein Muss, wenn fünf Paare gleichzeitig auf der Bühne stehen. Seit Anfang des Jahres studiert die Swing-Formation von „Doctor Beat“ die Choreografie ein – jeden zweiten Sonntag in der Tanzschule, Mevissenstraße 62B. Mit Ende der Ferien wurden die Trainings wöchentlich. „Es ist toll, dass die Leute so viel Zeit investieren“, schwärmt Struve, die voller Vorfreude auf den Auftritt blickt.

Am Wochenende ist es endlich so weit: Jeweils um 14.30 und 16 Uhr stellt die Swing-Formation tanzend Herbst- und Oktoberfestmode vor. Die Kindergruppe präsentiert mit ihren Eltern unter anderem „Mutter-Kind-Mode“. Moderiert wird die Show, die an beiden Tagen von 14 bis 17 Uhr in der Galeria Kaufhof, Hochstraße 57, stattfindet, von Thomas Zanders, ebenfalls Tanzlehrer und Geschäftsführer bei „Doctor Beat“. „Es ist eine coole und abwechslungsreiche Sache, ein gut organisiertes Teamevent und jede Minute wert, die dafür investiert werden musste“, befindet Struve die ungewöhnliche Modenschau.

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