Krefeld Baumotor springt mit Verspätung auch in Krefeld an

Krefeld · Die Stadtverwaltung hat im ersten Halbjahr bis zu 300 Prozent mehr Baugenehmigungen erteilt als in den ersten sechs Monaten 2016.

Die Baubranche in Krefeld hat den Motor angeworfen und die Stadtverwaltung in den ersten sechs Monaten bis zu 300 Prozent mehr Baugenehmigungen erteilt als im ersten Halbjahr 2016. Nach einem Tiefstand im Vergleichszeitraum bewegt sich Krefeld nun in absoluten Zahlen auf dem Niveau vieler Nachbarstädte. Der rasante Anstieg hat seine Ursache also vor allem in den sehr niedrigen Zahlen für Baugenehmigungen aus den ersten sechs Monaten des Vorjahres.

Statt 32 Genehmigungen für neue Gebäude stehen nun laut Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik 102 in Krefeld zu Buche. Das ist ein Anstieg um 218,8 Prozent. Die 102 Genehmigungen schlüsseln sich in 80 (statt 23) für Einfamilienhäuser, acht (statt zwei) für Zweifamilienhäuser und 14 (statt sieben) für Mehrfamilienhäuser auf.

Auf die Zahl der Wohnungen bezogen liegt das Plus bei 260,5 Prozent gegenüber dem erstem Halbjahr 2016. Die Stadt Krefeld hat den Bau von Gebäuden mit 292 Wohnungen genehmigt. 196 davon sind in den 14 Mehrfamilienhäusern geplant.

Im ersten Halbjahr 2017 meldeten die nordrhein-westfälischen Bauämter Baugenehmigungen für 26.156 Wohnungen. Wie die amtliche Statistikstelle des Landes mitteilt, waren das zwar 16,7 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2016 (damals: 31.413 Wohnungen) aber mehr als in den Vergleichszeiträumen 2014 (22.234) und 2015 (22.181). 23.405 Wohnungen (minus 14,0 Prozent) sollten 2016 in neuen Wohngebäuden und 2751 (minus 34,7 Prozent) durch Baumaßnahmen an bestehenden Wohn- und Nichtwohngebäuden (zum Beispiel Ausbau von Dachgeschossen) entstehen. In neuen "Nichtwohngebäuden" (gemischt genutzte Gebäude, die überwiegend nicht Wohnzwecken dienen) waren weitere 372 Wohnungen (minus 8,1 Prozent) geplant.

In allen Regierungsbezirken waren die Baugenehmigungen im ersten Halbjahr 2016 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum rückläufig. Abnahmen im zweistelligen Prozentbereich ermittelten die Statistiker für die Regierungsbezirke Köln (6670 Wohnungen; minus 29,8 Prozent), Münster (4949 Wohnungen; minus 17,0 Prozent) und Arnsberg (3556 Wohnungen; minus 11,7 Prozent). Einstellige Rückgänge waren in den Regierungsbezirken Düsseldorf (7384 Wohnungen; minus 8,8 Prozent) und Detmold (3597 Wohnungen; minus 5,8 Prozent) zu verzeichnen.

Die Verdopplung und Verdreifachung der Zahl der Baugenehmigungen in Krefeld sind aktuell völlig untypisch und Indiz für einen verpassten Bau-Boom in den zurückliegenden Jahren.

(sti)
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