Krefeld Bauhaus will Europa-Importlager im Krefelder Hafen errichten

Krefeld · Hafenchef Odermatt lüftete jetzt auf Anfrage das Geheimnis, warum im Hafen seit Monaten die Bagger rollen: Bauhaus soll kommen. Eine zweite Großinvestition soll nächste Woche verkündet werden.

 Bauhaus-Fachzentrum an der Mevissenstraße in Krefeld - vom Krefelder Hafen aus sollen die Filialen bald mit Waren versorgt werden.

Bauhaus-Fachzentrum an der Mevissenstraße in Krefeld - vom Krefelder Hafen aus sollen die Filialen bald mit Waren versorgt werden.

Foto: Thomas Lammertz

Ein großer Ansiedlungserfolg für den Rheinhafen steht bevor: Auf einer städtischen Fläche nördlich des Friedhofs von Gellep-Stratum soll an der Fegeteschstraße auf einer Grundstücksfläche von 130.000 Quadratmetern das Europaimportlager der Baumarktkette Bauhaus mit einer Größe von ca. 60.000 Quadratmetern errichtet werden. Die Bauhaus-Filialen sollen von Krefeld aus versorgt werden. 250 bis 300 neue Arbeitsplätze sollen entstehen. Der Krefelder Hafenchef Sascha Odermatt bestätigte auf Anfrage gestern die derzeit laufenden finalen Verhandlungen mit Bauhaus.

Schon Ende des Jahres 2015/Anfang 2016 will Bauhaus sein Lager dort errichtet haben. Der Rheinhafen verhandelt derzeit mit der BAHAG AG, der Einkaufgesellschaft der Bauhaus-Gruppe, über ein Erbbaurecht für das Grundstück.

 In den vergangenen Monaten wurde im Hafen massiv Hüttensand bewegt, um Ansiedlungsfläche zu schaffen.

In den vergangenen Monaten wurde im Hafen massiv Hüttensand bewegt, um Ansiedlungsfläche zu schaffen.

Foto: Thomas Lammertz

Der Standort Rheinhafen ist für die Gruppe attraktiv: Über das Containerterminal am Hafenkopf können die Waren umgeschlagen werden. Per Lkw werden sie dann in die einzelnen Bauhaus-Märkte gefahren, etwa in die beiden großen Krefelder Märkte an der Mevissenstraße und der Obergath. 10 000 Großcontainer jährlich sollen im Hafen umgeschlagen werden. "Wir freuen uns, dass wir das Interesse eines weiteren Großkunden zur Prüfung einer Ansiedlungsmöglichkeit im Rheinhafen Krefeld wecken konnten und hoffen, dass die Verhandlungen in Kürze abgeschlossen werden können", teilte Odermatt mit. Auch für Bauhaus sei es eine "riesige Investition".

Seit Monaten waren die Bürger in Gellep-Stratum verunsichert, was im Bereich der neuen Hafenringstraße errichtet wird. Der ehemalige Bürgervereinsvorsitzende Klaus Jagusch versuchte Informationen zu erlangen, und erhielt einzig eine wenige Zeilen lange Mitteilung vom Krefelder Planungsamt. Dort stand, dass unter anderem eine Cosmos-Grundstücks- und Vermögensgesellschaft GmbH einen Antrag zur Errichtung von Lager- und Versandhallen bei der Stadt gestellt hat. Unsere Redaktion kontaktierte am Montag die Cosmos-Gruppe; dort bestätigte man daraufhin die Ansiedlungspläne. Das Vorhaben erklärt auch die Erdbewegungen, die in den vergangenen Monaten auf dem Areal an der neuen Hafenringstraße stattgefunden haben. Wie Hafenchef Odermatt mitteilte, lag einst Hüttensand auf den Flächen, die jetzt einer Ansiedlungsnutzung zugeführt werden sollen. Deshalb wurden große Erdwälle aus Hüttensand aufgeschüttet, um Platz für die Ansiedlungen zu schaffen.

Neben der Bauhaus-Investition will der Hafen in der kommenden Woche eine zweite Ansiedlung bekannt machen. An der neuen Bataverstraße (K9 n), südlich des Wendebeckens, soll auf einer teils städtischen, teils dem Duisburger Hafen gehörenden Fläche eine weitere Investition erfolgen. Ein Investor und der Duisburger Hafen wollen dort bauen. Konkrete Details will der Hafen noch nicht mitteilen. Auch hier befinden sich die Verhandlungen auf einem guten Weg.

Nach dem Streit um das trimodale Container-Terminal in Linn, bei dem offenbar Bedenken aus Duisburg zur Verweigerung der Fördergelder geführt haben, arbeiten Duisburg und Krefeld jetzt wieder vertraulich zusammen.

(RP)
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