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Krefeld Bauhaus-Quartier für Fischeln-Südwest

Krefeld · Der Zeitplan ist ambitioniert: Schon im nächsten Jahr sollen im Neubaugebiet Fischeln-Südwest die Bagger anrollen, um für die Infrastruktur zu sorgen. 2019 können im Idealfall die Arbeiten für die Häuser - mit 160 Wohnungen - im zeitgemäßen Bauhaus-Stil beginnen. Rund 60 Millionen Euro müssen für den ersten Abschnitt des Quartiers mit geplant 518 Wohnungen von Privaten investiert werden. Einher geht damit der Bau einer Umgehungsstraße.

 Zeitgemäße Bauhausoptik soll das neue Wohnquartier in Fischeln-Südwest bestimmen. Eine Gestaltungssatzung und Festlegungen in den Kaufverträgen sollen den Charakter der Siedlung garantieren.

Zeitgemäße Bauhausoptik soll das neue Wohnquartier in Fischeln-Südwest bestimmen. Eine Gestaltungssatzung und Festlegungen in den Kaufverträgen sollen den Charakter der Siedlung garantieren.

Foto: Architekturbüro Kohl

Die Wohnstätte AG macht im Schulterschluss mit den großen Krefelder Ratsfraktionen SPD und CDU ernst. Im Neubaugebiet Fischeln-Südwest sollen auf rund 30 Hektar Fläche einmal 518 Wohnungen entstehen -in drei Abschnitten. Der erste davon mit 160 Wohnungen im zeitgemäßen Bauhaus-Stil auf 8,4 Hektar soll 2019 schon ein Gesicht haben -pünktlich zum Jubiläum des international bekannten Architekturstils, dessen Repräsentant Ludwig Mies van der Rohe gerade in Krefeld mit Haus Lange, Haus Esters und dem Industriegebäude für die Verseidag wertvolle Spuren gelegt hat.

Thomas Siegert, Vorstand der Wohnstätte AG, Jürgen Hengst (SPD) und Jürgen Wettingfeld (CDU) stellten gestern den städtebaulichen Entwurf des renommierten Berliner Planers und Architekten Christoph Kohl für den dreigeteilten Bebaungsplan 652 vor. Der Rat der Stadt soll in seiner Sitzung im November die Offenlage beschließen. Dann wird das Vorhaben den Bürgern vorgestellt, und sie können ihre Einwände und Verbesserungen mitteilen.

Mit Hilfe einer Gestaltungssatzung und den Kaufverträgen will die Politik sicherstellen, dass die Bauherren den Vorgaben entsprechen: begrünte Flachdächer, gerade Wände, ausgesuchte Materialien und große Fenster. Voltaikanlagen werden auf den Niedrigenergiehäusern verboten. Um die Vermarktung und Erschließung des Quartiers kümmert sich die landeseigene Gesellschaft NRW-Urban.

Stadt und Wohnstätte sind zu 80 Prozent im Besitz der Flächen. Der Verkauf der Grundstücke solle mindestens 350 Euro pro Quadratmeter in die Kasse spülen, erklärte Siegert. Mit dem Erlös soll unter anderem die Umgehungsstraße finanziert werden. 3,8 Millionen Euro habe der Kämmerer für 2020 bereits in seinen städtischen Haushalt einkalkuliert, berichtete er. Die Wohnstätte will sich um den Geschosswohnungsbau mit 74 Wohnungen kümmern -wahrscheinlich öffentlich gefördert, vielleicht aber auch als Eigentumswohnungen. "Wir wünschen eine ausgewogene Bevölkerungsstruktur für Fischeln-Südwest, in der auch untere und mittlere Einkommen einen Platz finden", sagte der Vorstand. Die Bauten sollen dreigeschossig mit Staffelgeschoss werden. Darüber hinaus sieht der Städteplaner aus Berlin einen zentralen, dreieckigen Platz vor sowie eine Kindertagesstätte für sechs Gruppen. Der erste Bauabschnitt zeichne sich durch einen besonders hohen Anteil von privatem Grün aus. Hinzu kämen die begrünten Dächer, die auch als Dachterrassen genutzt werden dürften, informierte Wettingfeld.

Der Berliner Stadtplaner sehe an den markanten Stellen des Quartiers Häuser mit so genannter Torwächterfunktion vor. Das sind architektonische Landmarken, die in Höhe und Gestalt auffallen und etwa die Einfahrtstraße in das Wohngebiet markieren.

Die beiden planungspolitischen Sprecher Wettingfeld und Hengst, die parallel auch Mitglieder des Aufsichtsrates der Wohnstätte AG sind, betonen, dass in diesem städtebaulichen Entwurf auch die in der Vergangenheit aus Fischeln eingegangenen Anregungen berücksichtigt sind. Das Thema Neubaugebiet Fischeln-Südwest sei inzwischen 25 Jahre alt, bemerkte Hengst. Im Jahr 1994 habe die Wohnstätte bereits die ersten Grundstücke dort gekauft. Heute besitzt die Aktiengesellschaft 67 Prozent des gesamten Areals, weitere 15 Prozent befänden sich im Eigentum der Stadt Krefeld. Der Rest von 18 Prozent gehöre einigen Privateigentümern, die mit im Boot seien, so Siegert.

(sti)
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