Jubiläumsjahr 2019 Bauhaus-Bilanz: Krefeld ist im Museum Weimar vertreten

krefeld · Oberbürgermeister Frank Meyer zieht auch in seiner Funktion als Kulturdezernent zufrieden Bilanz des Jubiläumsjahres 100 Jahre Bauhaus. „Für Krefeld war es ein echter Gewinn, nicht nur, weil Zehntausende von Besuchern hierhergekommen sind und der Bundespräsident bei uns zu Gast war.

 Der achteckige Pavillon von Thomas Schütte ist eine begehbare Skulptur im Kaiserpark.

Der achteckige Pavillon von Thomas Schütte ist eine begehbare Skulptur im Kaiserpark.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Wir haben als Krefelder viel über unsere eigene Stadt gelernt und gemeinsam das Gefühl entwickelt, dass Mut, Fantasie und Innovation uns auch heute noch gut zu Gesicht stehen“, urteilt Meyer.

Städtische und private Akteure – allen voran das Projekt Mies in Krefeld (MiK) mit dem Krefeld Pavillon von Thomas Schütte – hätten mit unterschiedlichen Ansätzen und Geschichten um und über das Bauhaus und die mit ihm verbundenen Menschen erzählt. Das Bauhaus-Jahr sei in Krefeld so mit einem vielfältigen Programm begangen worden – mit großen und auch zahlreichen mittleren und kleinen Formaten. Hier seien in erster Linie die thematischen Ausstellungen der Kunstmuseen zu nennen (2019 mit rund 57.000 Besuchern) und im Deutschen Textilmuseum (Ausstellung Zeitkolorit fast 5000 Besucher), die noch in das Jahr 2020 fortgeführt würden, teilte die Stadt am Montag mit. Zudem zählte der Krefeld-Pavillon etwa 8500 Besucher.

Dazu kämen noch die Besucher der mittleren und kleineren Formate, die nicht gesondert gezählt worden seien. Als Programmteil von „Kultur findet Stadt“ und als Beispiel für ein mittleres Format blieben die beiden Aufführungen von „Trias – Das triadische Ballett“ mit dem Theater der Klänge bei freiem Eintritt auf dem Willi-Göldenbachs-Platz in Erinnerung. Zu den erfolgreichen kleineren Formaten zählten die Literaturreihe „Klasse Frauen – Frauen Klasse“ mit Büchern über Frauen in der Bauhauszeit sowie die vom Stadtmarketing entwickelten Programme, wie der „Krefelder Treppenwitz“ oder die „Mies-unter-Dampf-Führungen“.

Durch das Bauhaus-Jahr habe Krefeld viel nationale und internationale Aufmerksamkeit erhalten. Besucher aus anderen Bundesländern, aus den Niederlanden, Belgien, Dänemark, Frankreich und den USA seien in die Stadt gekommen, um das „Bauhaus im Westen“ zu entdecken: Das betreffe sowohl Architekten, Professoren und Studenten als auch „ganz normale“ Besucher, die sich für Kunst und Architektur begeisterten, so die Stadtverwaltung.

Das Bauhaus-Jahr wirke noch einige Zeit in 2020 weiter: Das Kaiser-Wilhelm-Museum zeige „Von Albers bis Zukunft. Auf den Spuren des Bauhauses“ noch bis 26. April, in Haus Lange und Haus Esters sei das Projekt „Anders Wohnen“ bis zum 26. Januar zu sehen. Im Deutschen Textilmuseum werde in der Ausstellung „Zeitkolorit“ mit einem Aspekt Johannes Itten bedacht, einer der bekanntesten Lehrer am Bauhaus, der in den 1930er-Jahren mehrere Jahre in Krefeld gelehrt habe. Diese Ausstellung ende am 29. März, berichtete die Stadt.

Sie führe zurzeit einen intensiven Austausch darüber, wie sie das Thema Bauhaus auch über das Jubiläumsjahr hinaus für Krefeld verstetigen könne. Bereits jetzt sei das Bauhaus zu einem festen Bestandteil der Stadtidentität und des Stadtmarketings geworden: So habe die Stadt Krefeld bei der Immobilienmesse Expo Real ein stark vom Bauhaus geprägtes Konzept verfolgt, um die Innovationskraft der Stadt auch als Wirtschaftsstandort deutlich zu machen. Darüber hinaus blieben Veranstaltungen, zum Beispiel „Mies unter Dampf“ und Führungen im Mies van der Rohe Business Park, erhalten.

Die Kunstmuseen hätten zudem zwei dauerhafte Räume im Haus Lange eingerichtet, in denen die Architekturgeschichte, die baulichen Besonderheiten der Häuser Lange und Esters sowie Informationen zum Architekten Ludwig Mies van der Rohe detailliert erläutert würden. Die Räume blieben dauerhaft erhalten und seien während der Öffnungszeiten der Häuser dem Publikum zugänglich. Dass Krefeld im neuen Bauhaus-Museum in Weimar mit dem Haus Esters und Ludwig Mies van der Rohe vertreten sei, stehe sinnbildlich für den Aspekt, die zahlreichen Kontakte in andere Bauhaus-Orte weiterhin pflegen zu wollen, betonte die Stadtverwaltung.

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