Krefeld Bauhaus am Winnertzweg

Krefeld · 14 Einfamilienhäuser sollen auf dem Gelände der alten Tennishalle entstehen. Mehrere Erwerber wollen ihre Häuser im Bauhaus-Stil errichten. Am heutigen Mittwoch entscheidet der Planungsausschuss über den Bebauungsplan.

Kliedbruch Am Winnertzweg im Kliedbruch könnte demnächst eine kleine Bauhaus-Siedlung entstehen. 14 Grundstücke auf dem Gelände der alten Tennishalle stehen dort zum Verkauf. Mehrere Erwerber haben schon jetzt angekündigt, ihre Häuser im Bauhaus-Stil errichten zu wollen. Für mehr als die Hälfte der Grundstücke gibt es schon Reservierungen.

Früher war das Areal ein Sportplatz; bis 1995 wurde die Tennishalle privat genutzt. Die Brüder Oehmke kauften die Fläche Mitte der 90er Jahre von der Stadt. Seit fünf Jahren wird die Entwicklung des 10 000 Quadratmeter großen Grundstücks, dessen Wert bei drei Millionen Euro liegen soll, debattiert. Ursprünglich waren auf dem Gelände 26 zweigeschossige Häuser geplant – dagegen protestierten allerdings die in der "Interessengemeinschaft Winnertzweg" organisierten Anwohner. Die Bebauung sei zu wuchtig, das Verkehrsaufkommen sei durch die Vielzahl neuer Hausbewohner zu hoch.

Nach den neuen Plänen der beiden Architekturbüros Erich Rateiczak und Marc Rothkegel sowie der Firma "IWS Hochbau und Projektentwicklung" (Rateiczak) sind es jetzt 14 Häuser, teilweise mit einem zurückliegenden Teilgeschoss. "Die Grundstücke sind 600 bis 1000 Quadratmeter groß", sagt Rateiczak, der sich wünscht, dass viele der Erwerber im Bauhaus-Stil ihre Häuser errichten: "Bauhaus und Neue Sachlichkeit sind prägende architektonische Landmarken unserer Stadt. Mies van der Rohe hat in Krefeld mit den Häusern Lange und Esters und dem Verseidag-Gebäude weltberühmte Bauwerke geschaffen." Heute soll der Planungsausschuss über die Offenlage des Bebauungsplans entscheiden.

Kein gestalterischer Wildwuchs

Wie die Bauherren konkret bauen wollen, ist den Erwerbern allerdings freigestellt. Laut Rateiczak soll lediglich darauf geachtet werden, dass bei den 14 Häusern "kein gestalterischer Wildwuchs" entsteht. Im Dialog mit Planungsamt und den Erwerbern solle ein Gestaltungsleitfaden entwickelt werden, der bei Zäunen, Dachformen und Materialien einen gewissen Grundduktus vorgibt.

Mit den neuen Plänen ist die Anwohnergemeinschaft sehr zufrieden. "Wir begrüßen, was der Architekt jetzt dort plant", sagt Ulrich Lossa von der Interessengemeinschaft Winnertzweg. Es seien viele Vorschläge aufgenommen worden, die die Anwohner in den vergangenen fünf Jahren gemacht hätten. "Jetzt dürfen wir das Projekt nicht mehr stoppen; es ist in unserem Sinne. Lediglich der Feinschliff ist jetzt noch zu erledigen."

(RP)
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