Krefeld Basta: Köstliche Kabarettshow mit fünf glanzvollen Sängern

Krefeld · Nur sehr wenige Stühle blieben frei im großen Kufa-Saal, als das A-Cappella-Quintett "Basta" - erstmals mit Hannes Herrmann als neuem Bariton - seine aktuelle CD "Freizeichen" vorstellte. Und es wurde ein köstlicher Abend.

Kam es vor Jahren noch vor, dass der eine oder andere Song doch etwas geschraubt und aufgesetzt wirkte, so präsentierten sich die Fünf diesmal in umwerfender Top-Form. "Wir gehen offline" hieß es programmatisch im ersten Lied, in dem sie zwei Stunden ohne all die stressigen Segnungen der Smartphones versprachen und dieselben natürlich auf die Schippe nahmen. Sprühender Wortwitz und geistreiche Pointen, die ähnlich dicht fielen wie in gutem Kabarett, lösten das Versprechen ein. Ein Bekenntnis zur Laktose- und Gluten-Toleranz in Zeiten, in denen Nahrungsmittelunverträglichkeiten fast zum guten Ton gehören, selbstironische Betrachtungen zum Älterwerden, eine Lanze für wohldosierte Schadenfreude, Spott auf All-Inclusive-Usancen in "Sodom und Gomera", das urkomische "Ich Bass" mit Arndt Schmöle mal ganz im Vordergrund, die Geschichte von dem Mann, der eine Putzfrau einstellt und schließlich für sie putzen geht, und die von den beiden, die "nachkommen wollen, weil sie Nachkommen wollen, und die kommen nun mal nicht von alleine vor", bescherten schieres Vergnügen.

Und es gab auch nachdenklich-lyrische Texte wie "Buhne Vier", in dem der beständige Wellenschlag am Meeresstrand über die Vergänglichkeit der Liebe hinwegtröstet. Außerdem wohldurchdachte Spitzen auch in den Ansagen zwischendurch wie William Wahls energische Aussage: "Ich will kein Verständnis mehr haben sollen!"

Rhythmisch und melodisch zeigten "Basta" mit Werner Adelmann als Lead-Sänger und Sinatra-Fan René Overmann dabei reiche Vielfalt, und die Songs sind glänzend arrangiert, so dass man unterstützende Instrumente wirklich keine Sekunde vermisste. Eine sparsame, aber pfiffige, die Texte in Szene setzende Choreografie rundete die Professionalität der Show ab. Und das Publikum in der Kufa ging begeistert mit.

(MoMe)
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