Anschlag vermutet Update: Angriff auf Versammlung ukrainischer Flüchtlinge in Krefeld hat sich aufgeklärt

Krefeld · Der Angriff auf eine Versammlung ukrainischer Flüchtlinge hat sich offenbar aufgeklärt. Erste Befürchtungen, wonach es sich um einen dezidiert Ukraine-feindlichen Anschlag handelte, scheinen sich nicht zu bestätigen.

Großeinsatz an der Liebfrauenkirche.

Großeinsatz an der Liebfrauenkirche.

Foto: Alexander Forstreuter

Feuerwehr Krefeld, Polizei und Rettungsdienst sind am Sonntagabend zu einer unklaren Lage an die Liebfrauenkirche gerufen worden. Bekannt war anfangs, dass rund 50 ukrainische Flüchtlinge, die sich im Gemeindesaal der Liebfrauenkirche getroffen hatten mit Reizgas besprüht worden sind – es gab Verletzte. Die erste Befürchtung, wonach es sich um einen gezielten Terrorakt gegen Ukrainer handelte, hat sich nicht bestätigt. Folgendes hat sich nun nach offiziellen Angaben ereignet:

Am Sonntag, 16. Oktober, sind insgesamt dreizehn ukrainische Flüchtlinge durch Pfefferspray verletzt worden. Sie gehörten zu einer Gruppe von 50 Flüchtlingen, die sich zu einem Beisammensein im Gemeindesaal der Liebfrauengemeinde eingefunden hatten. Gegen 17.30 Uhr wurde in dem Saal Pfefferspray freigesetzt.

Gleichzeitig entfernten sich nach Angaben von Zeugen fluchtartig zwei Kinder, deren Alter auf zehn bis 14 Jahre geschätzt wurde. Zudem will jemand russische Worte gehört haben – daher der Verdacht eines Anschlags. Im Verlauf der Ermittlungen wurde schließlich ein 13-jähriger Krefelder von Zeugen wiedererkannt. Der Junge gab gegenüber der Polizei zu, einem Freund „Räuberleiter“ gehalten zu haben, der dann Pfefferspray in den Gemeindesaal gesprüht habe.

Insgesamt erlitten 13 Flüchtlinge Augen- und Atemwegsreizungen. Zehn Personen konnten nach Behandlung vor Ort entlassen werden, drei wurden zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Die Ermittlungen dauern an.

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