Krefeld Architekt findet Aufzug „unmöglich“

Krefeld · Der Krefelder Architekt Dieter Berten ist empört über die Pläne der Stadt, das Lesecafé neben der Mediothek für einen Aufzug um eine Etage aufzustocken: "Ich finde das unmöglich und melde größte Bedenken gegen die geplante Maßnahme an."

Krefelds neue Mediothek
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Berten gehört der Architektengemeinschaft an, die für die Mediothek verantwortlich zeichnet. Weil der für das Theater geplante Behinderten-Aufzug zu massig für das Foyer ist, soll er auf dem Lesecafé gebaut werden. Rollstuhlfahrer könnten dann durch das Lesecafé per Aufzug die Parkettebene des Theaters erreichen (die RP berichtete gestern).

Besser klein ins Theater einbauen

Was Berten an dem neuen Vorschlag besonders ärgert: "Unter allergrößtem Aufwand wurde bei der Planung das gesamte Café um zehn Meter nach hinten geschoben", erklärt er. "Das sollte geschehen, um die Aussicht auf das denkmalgeschützte Theater zu erhalten." Die nun diskutierte Aufstockung würde "als massiver Klotz aus dem Dach des Lesecafés herausstechen" — und damit die Optik des gesamten Ensembles enorm verändern.

Berten fürchtet um den Ruf der Architektengemeinschaft: "Eine solche architektonische Fehlleistung würde in der Öffentlichkeit zwangsläufig den Architekten zugeschrieben." Sein Vorschlag: Statt des Aufsatzes könnte der Aufzug besser "so klein wie möglich" innerhalb des Theaters gebaut werden, "vielleicht als Glasaufzug". Berten sieht in dem neuen Vorschlag die Leistung der Architekten missachtet. Rund 6500 Arbeitsstunden hat er in die Mediothek investiert.

Auch rechtlich sei der Plan problematisch. Das Urheberrecht liege bei den Architekten. "Im Grunde darf die Stadt an dem Gebäude nichts verändern." Keiner der zuständigen Mitarbeiter der Stadt war gestern für eine Stellungnahme zu erreichen.

(RP)
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