Krefeld Arbeitslosenberatung vor tiefen Einschnitten

Krefeld · Die Arbeitslosenberatung in Krefeld ist gut aufgestellt, muss sich aber Sorgen vor allem um ihr Angebot für Langzeit-Erwerbslose machen. Das ist ein Fazit des Besuchs von Bernhard Tenhumberg in der Seidenstadt. Tenhumberg, Landtagsabgeordneter und Mitglied der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), machte im Arbeitslosenzentrum Krefeld-Meerbusch (ALZ), bei der Krefelder Arge und in der lokalen Agentur für Arbeit Station. Anlass: die CDA-Sommertour.

Prekär ist die Lage derzeit vor allem für das ALZ: Landesarbeitsminister Karl-Josef Laumann will dem Zentrum nach September 2008 keine weiteren Fördermittel gewähren – wie 140 weiteren Beratungseinrichtungen in NRW. Laumann beruft sich auf geringere EU-Mittel und die Arbeitsmarktreformen der Bundesregierung. „Leider werden solche Beratungsstellen für Langzeitarbeitslose zukünftig schwer zu erhalten sein“, bedauerte Tenhumberg. Neben dem ALZ ist vor Ort die Zentralstelle für Beschäftigungsförderung Krefeld von den Kürzungen betroffen. Die Stadt Krefeld hat bereits im Mai bei Laumann gegen die Pläne protestiert.

Von den vor wenigen Monaten bezogenen Räumlichkeiten der Krefelder Arge zeigte sich der Mann aus dem Münsterland, der auch Mitglied des CDA-Landesvorstandes NRW ist, begeistert. Sehr positiv bewertete er zudem, dass die dortigen Mitarbeiter ihre Klientel bei Bedarf auch zu Hause aufsuchen. Als enorm wichtig für die Schaffung von Arbeitsplätzen bezeichnete Tenhumberg die Tatsache, dass es unter anderem ein Arge-Team gibt, das sich ausschließlich um die Kontaktpflege mit Unternehmen beschäftigt.

Bei seiner Stippvisite in der Krefelder Agentur für Arbeit ging es Bernhard Tenhumberg unter anderem um die Vermittlung von Ausbildungsverträgen. „Eine dringliche Aufgabe, denn: Jugendliche, die nicht direkt eine Lehrstelle bekommen, brauchen Motivation“, sagte der CDA-Vorstand. Schließlich sei nichts schlimmer für junge Leute als das Gefühl, nicht benötigt zu werden. Gut gefiel dem Abgeordneten auch, dass die Qualifizierungs-Offensive neu aufgelegt wurde. Die setzt sich beispielsweise für mehr Weiterbildung ein. Tenhumberg: „Dieser Bereich ist gerade für ältere Arbeitnehmer sinnvoll, um sie sowohl für den nationalen als auch den internationalen Markt fit zu machen.“

(RP)
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