Krefeld Anonymer Hinweis: Helios stellt Strafanzeige

Krefeld · Die Helios-Geschäftsführung hat inzwischen die Drohung wahr gemacht und einen anonymen Informanten, der dem Helios-Klinikum Hüls in einem Schreiben an Presse und Staatsanwaltschaft schwere Vorwürfe gemacht hat, wegen Verleumdung verklagt. Helios erklärte auf Anfrage unserer Zeitung: "Es wurde bei der Polizei wegen Verleumdung Anzeige gegen unbekannt erstattet."

Die Vorgeschichte: Am 20. Juni war eine Meerbuscher Ärztin des Helios-Klinikums Hüls auf dem Heimweg auf der Nieper Straße in den Gegenverkehr geraten und prallte dort gegen den Wagen einer 82-Jährigen. Die 56-jährige Ärztin starb noch am Unfallort. Bei der anschließenden Obduktion konnten keine besonderen Auffälligkeiten festgestellt werden – ein Sekundenschlaf kann nicht ausgeschlossen werden.

Per anonymen Schreiben machte daraufhin der Verfasser einer Vorgesetzten der Verstorbenen Vorwürfe, behauptete, dass die Ärztin nicht nur 24 Stunden, sondern 26,5 Stunden gearbeitet habe. In Hüls gehen die Arbeitszeiten von 9 Uhr bis 9 Uhr des Folgetages – der Unfall in Verberg, zehn Autominuten von Hüls entfernt, geschah um 11.40 Uhr. Weiter warf der anonyme Schreiber der Vorgesetzten vor, Ärzte massiv unter Druck zu setzen. Diesen Vorwurf entkräfteten Teile der Belegschaft, mit denen unsere Zeitung sprach. So sei die Vorgesetzte zwar eifrig gewesen, habe aber immer bei der Zentrale in Krefeld darauf hingewiesen, dass sie für Hüls mehr Personal benötige. Dieser Wunsch sei nie erhört worden.

(RP)
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