Eingemauerte Frauenleiche in Krefeld Und niemand hat die Frau gewarnt

Krefeld · Die Entdeckung der Leiche von Anna S. im Keller eines Krefelder Hauses bringt den Fall wieder ins Bewusstsein. Und damit auch die Frage: Hätte man die Frau nicht besser vor ihrem Ex-Freund schützen können – oder sogar müssen?

 Prozess im „Mordfall ohne Leiche“ vor dem Landgericht Essen: Der Angeklagte kommt  mit einem Aktenordner vor dem Gesicht in den Gerichtssaal. Der 47 Jahre alte Mann aus Krefeld soll eine Bekannte im Juni 2019  ermordet haben.

Prozess im „Mordfall ohne Leiche“ vor dem Landgericht Essen: Der Angeklagte kommt  mit einem Aktenordner vor dem Gesicht in den Gerichtssaal. Der 47 Jahre alte Mann aus Krefeld soll eine Bekannte im Juni 2019  ermordet haben.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Es ist beklemmend, sich diesem Fall zu nähern. Nicht nur, weil der Täter ein „finsterer Mensch“ ist, wie ein Krefelder Staatsanwalt sagte, ein Mann, der nachweislich zwei Frauen umgebracht hat, das erste Opfer mit 126 Messerstichen. Vertieft man sich in die Details, fragt man sich immer dringlicher, ob der zweite Todesfall nicht zu verhindern gewesen wäre. Denn die Gefahr, die von dem Täter für Frauen ausging, die sich ihm entziehen wollten, war  gutachterlich belegt. So wirft dieser Fall Fragen auf, ob Menschen wie Michael. S. nicht anders zu begleiten sind und ob man die Menschen in seiner Umgebung nicht vor ihm warnen und stärker schützen müsste.