Krefeld Angeklagter flieht während des Prozesses

Krefeld · Alle drei Prozesstage war ein mutmaßlicher Räuber zur Verhandlung vor dem Krefelder Landgericht erschienen und hatte sich dem Verfahren gestellt. Auch die Plädoyers hatte er gestern noch verfolgt. Zur Urteilsverkündung wartete das Gericht allerdings vergeblich auf ihn. Jetzt wird der 34-Jährige per Haftbefehl gesucht.

 Gewissenskonflikte entbinden gläubige Menschen nicht unbedingt von beruflichen Aufgaben, entschied das Freiburger Arbeitsgericht.

Gewissenskonflikte entbinden gläubige Menschen nicht unbedingt von beruflichen Aufgaben, entschied das Freiburger Arbeitsgericht.

Foto: ddp, ddp

"Wir sind zuversichtlich, dass wir den Mann in absehbarer Zeit finden", erklärte ein Polizeisprecher auf Anfrage. Aus ermittlungstaktischen Gründen könne die Polizei keine näheren Angaben machen, wie nach dem Flüchtigen gefahndet werde. Aus der Presseabteilung des Landgerichts hieß es gestern, man sei zuversichtlich, den Mann festnehmen zu können. Einen Grund für die Festnahme habe es zuvor nicht gegeben. Es habe keine Fluchtgefahr bestanden. Auch eine Verdunkelungsgefahr sei nicht zu befürchten gewesen. Vielmehr sei der 34-Jährige zuverlässig zu den Prozesstagen erschienen.

Möglicherweise hatte den Angeklagten die hohe Forderung der Staatsanwaltschaft abgeschreckt. Fünf Jahre und drei Monate sollte er demnach wegen Raubes ins Gefängnis. Sein Verteidiger hatten einen Freispruch gefordert. Sein Mandant habe nichts mit den Taten im Juli und August 2008 zu tun.

Im Juli sollte der bei der Verhandlung eher träge wirkende Mann einen anderen betäubt haben, um ihn auszurauben. In dessen Wohnung soll er ihm eine Tablette ins Weinglas gegeben haben. Der Mann war daraufhin eingeschlafen. Beim Erwachen stellte er fest, dass Bargeld, Papiere und sein Handy fehlten und erstattete Anzeige. Ähnlich war es im August 2008 einem weiteren Mann ergangen. Ihm soll der Angeklagte Schlafmittel in die Cola gegeben und dann knapp 1400 Euro entwendet haben.

(RP)
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