Krefeld Angeklagte erscheint mit Kind vor Gericht

Krefeld · Da staunte die Kammer des Krefelder Amtsgerichts nicht schlecht: Mit ihrem Kind kam eine Frau aus Krefeld am Dienstag zu ihrer Verhandlung vor Gericht. Dort musste sie sich wegen des Vorwurfs des Betrugs und der Urkundenfälschung verantworten.

Sie habe niemanden gefunden, der auf ihre Tochter aufpasst, gab die 29-Jährige als Begründung an. Da das Mädchen nicht vor der Tür hatte warten wollen, musste es die Verhandlung mit anhören.

Die Frau habe ihre Ausbildung wegen der Schwangerschaft abbrechen müssen, sagte sie im Beisein des Kindes. Der Vater des Mädchens sitze im Gefängnis und zahle keinen Unterhalt, führte die Frau weiter aus.

Den Anklagevorwurf des Betrugs und der Urkundenfälschung räumte die 29-Jährige danach zum Teil ein. Sie gab zu, ein Schreiben von der Arbeitsagentur (Arge) gefälscht zu haben, um ihre Vermieterin damit zu beruhigen. In dem Schreiben hatte die Angeklagte angegeben, die Arge würde ihre Mietrückstände in Höhe von knapp 8000 Euro übernehmen.

Zuvor hatte die 29-jährige Frau viele Monate lang ihre Miete nicht gezahlt. Die Miete habe sie aber nicht absichtlich vorenthalten, beteuerte sie gestern vor Gericht. Sie sei davon ausgegangen, dass die Arge das Geld an die Vermieterin überweisen würde. Darüber gebe es aber keinen Vermerk, sagte der Richter. Außerdem habe die Frau zur Tatzeit ein eigenes Einkommen gehabt.

Die Verhandlung wurde vertagt. Am nächsten Prozesstag soll die Sachbearbeiterin der Arge angehört werden.

Fortgesetzt wird der Prozess am Dienstag, 23. August. Der Richter bat die wegen Betrugs vorbestrafte Angeklagte eindringlich, zu diesem Termin dann ohne Kind zu erscheinen.

(RP)
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