Bushaltestelle Kimplerstraße Seniorin wünscht Bank an Haltestelle

Krefeld · Marianne Coenen fährt einmal pro Woche mit dem Bus von Fischeln nach Hüls. An ihrer Haltestelle, der Kimplerstraße, fehlen Sitzgelegenheiten. Für die 80-Jährige ein großes Problem nach 15 Minuten Fußweg.

 Marianne Coenen an der Haltestelle Mühlenfeld/Kimplerstraße. Dort gibt es für Fahrgäste der SWK Mobil keine Sitzbänke.

Marianne Coenen an der Haltestelle Mühlenfeld/Kimplerstraße. Dort gibt es für Fahrgäste der SWK Mobil keine Sitzbänke.

Foto: Fabian Kamp

Marianne Coenen läuft eigentlich gern. „Als ich jünger war, habe ich Wanderurlaube geliebt. Mit meinem Mann war ich praktisch jedes Jahr wandern. Ich laufe noch heute gern und bin auch deshalb an den Fischelner Park gezogen, um dort spazieren gehen zu können. Aber heute brauche ich halt Pausen“, erzählt die 80-Jährige. Seit ihr Mann vor einigen Jahren starb sind die Spaziergänge seltener geworden. Den Weg in den ersten Stock, wo ihre Wohnung liegt, schafft sie aber noch. Doch dem Alter zollt die Rentnerin dennoch Tribut. Vor allem, wenn sie einmal in der Woche nach Hüls fährt.

Dort engagiert sie sich in einem Seniorenzentrum und hat hier viele Freundschaften geknüpft. Dort hin zu kommen gestaltet sich aber nicht so leicht. „Immer mit dem Taxi zu fahren kann ich mir nicht leisten. Also fahre ich mit dem Bus“, erzählt die Seniorin. Doch hier lauert ein anderes Problem: Die nächstgelegene Haltestelle an der Kimplerstraße ist für sie rund 15 Gehminuten entfernt. Darin inbegriffen ist das Treppensteigen. „Wenn ich dann dort ankomme, bin ich wirklich erschöpft. Ich muss mich eigentlich hinsetzen, aber es gibt weit und breit keine Sitzgelegenheit“, bemängelt die Witwe.

Dabei gibt es an der Kimplerstraße, zumindest in ihrer Fahrtrichtung, sogar ein Häuschen. Bänke sind aber nicht inbegriffen. „Ich habe sogar bei den SWK angerufen. Dort sagte man mir aber, dass die Stadtwerke nicht zuständig seien. Weiter bin ich dann nicht gekommen“, erzählt Coenen. „Ich würde mir einfach nur wünschen, dass die Stadtwerke dort irgendeine Sitzgelegenheit aufstellen. Das wird so teuer nicht sein, und es wäre mir eine große Hilfe, um auch in Zukunft eine gewisse Eigenständigkeit zu bewahren und auch mit Bus und Bahn mobil zu bleiben“, fährt sie fort.

Ob ihr Wunsch kurzfristig in Erfüllung geht, ist fraglich. „Tatsächlich ist die Haltestelle Kimplerstraße schon recht alt und damit in unserem Besitz. Es gibt dort keinen Defekt, sondern sie war von Beginn an ohne Sitzgelegenheit konzipiert. Sie zählt zu den gering frequentierten Haltestellen und würde heute auch ohne Regenunsterstand angelegt. Wir lassen sie aber derzeit stehen“, sagt SWK-Sprecher Dirk Höstermann. Derzeit würden die Haltestellen sukzessive saniert, zumeist in Abstimmung mit externen Partnern. „Aber natürlich beginnen wir hier bei den stark frequentierten Haltestellen. Ich kann daher nicht sagen, wann wir zu solchen wie der Kimplerstraße vorstoßen. Innerhalb des nächsten Jahres kann ich hier keine große Hoffnung machen“, fährt der SWK-Sprecher bedauernd fort.

Für Marianne Coenen ist das sicherlich keine gute Nachricht. Sie wird somit auch künftig nach dem für sie sehr langen Fußweg stehend auf ihren Bus warten müssen. Sie möchte auch nicht als renitent oder fordernd erscheinen. „Wie gesagt, ich habe nichts gegen das Laufen und bin auch durchaus noch einigermaßen fit. Noch vor acht Jahren, als wir uns diese Wohnung ausgesucht haben, war der erste Stock etwas, worüber wir nicht einmal groß nachgedacht haben“, sagt Coenen. Wohlgemerkt: Damals war sie 72 Jahre alt. Dennoch, mit jedem Jahr wünscht sie sich mehr eine Möglichkeit, nach dem Weg zum Bus auch eine Pause einzulegen.

 Marianne Coenen an der Haltestelle Mühlenfeld/Kimplerstraße. Dort gibt es für Fahrgäste der SWK Mobil keine Sitzbänke.

Marianne Coenen an der Haltestelle Mühlenfeld/Kimplerstraße. Dort gibt es für Fahrgäste der SWK Mobil keine Sitzbänke.

Foto: Fabian Kamp
 Marianne Coenen an der Haltestelle Mühlenfeld/Kimplerstraße. Dort gibt es für Fahrgäste der SWK Mobil keine Sitzbänke.

Marianne Coenen an der Haltestelle Mühlenfeld/Kimplerstraße. Dort gibt es für Fahrgäste der SWK Mobil keine Sitzbänke.

Foto: Fabian Kamp

Einfacher ist es, wenn sie in die Innenstadt fährt. „Da fahre ich dann mit der Bahn. Der Weg zur Haltestelle Kölner Straße ist zwar weiter, aber dann kann ich mich ausruhen. Sicher wäre es schön, wenn die Bänke dort sauberer wären, aber da lege ich dann ein Tuch drüber und setze mich. Das ist kein Problem“, sagt die frühere Bürokauffrau.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort