Krefeld Amt lässt Yheetoo warten

Krefeld · Die gemobbte Elefantendame ist noch immer nicht in Belfast. Wegen der Gefahr durch die Blauzungenkrankheit verweigere das Veterinäramt die Reise noch, sagt die Zoosprecherin. Doch Yheetoo lebt jeden Tag gefährlich.

Die Elefanten im Krefelder Zoo
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Die Elefanten im Krefelder Zoo

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Ein schönes Elefantenleben sieht anders aus. Yheetoo, das Mobbingopfer im Elefantengehege des Krefelder Zoos, ist nicht glücklich. Bei einem Gerangel vor einigen Tagen hat sie wieder ein paar Schrammen abbekommen. Die beiden älteren Kühe Mumtas und Rhena waren aus zwei Ecken des Geheges mit voller Wucht auf Yheetoo zugerannt und nahmen sie in die Zange.

Noch immer wedelt Yheetoo mit dem Kopf — ein Zeichen, dass es ihr unwohl ist. Der Zoo würde sie gerne alsbald in den Zoo Belfast abreisen lassen, doch noch immer fehle dafür die Genehmigung des Veterinäramtes, sagt Zoosprecherin Petra Schwinn. Wegen des Ausbruchs der Blauzungenkrankheit in den Niederlanden sei in Deutschland und bei den Nachbarn eine weiträumige Schutzzone eingerichtet worden, die den Handel mit lebenden Tieren verbietet. Schwinn: "Das ist kurios, denn eigentlich ist die Blauzungenkrankheit auf Elefanten nicht übertragbar."

Mückenfreie Zeit

Überträger der Blauzungenkrankeheit sind Mücken. Der Zoo muss jetzt auf die offizielle mückenfreie Zeit warten. "Wir warten hier täglich auf die Genehmigung", sagt Schwinn. Im vergangenen Jahr gaben die Behörden am 1. Dezember grünes Licht. Der Zoo hat also berechtigte Hoffnung, dass Yheetoos Reise bald beginnen kann.

Die Leidenszeit der Elefantendame währt schon länger. Im Sommer wurde bekannt, dass Yheetoo von ihren Artgenossinnen gemobbt wird. Der Zoo hatte sich nach einem Ausweichquartier umgesehen. Die Zuchtbuchführer empfahlen Belfast. Dort sei man noch immer bereit, Yheetoo aufzunehmen, sagt Petra Schwinn. Auch die Tiertransportfirma ist informiert, könnte jederzeit mit der Elefantenreise beginnen.

Mit Mobbingopfer Tina

Im Zoo Belfast hätte Yheetoo eine weibliche Stallgenossin, die ebenfalls Mobbingopfer ist. Elefantendame Tina ist derzeit alleine im Gehege, kann Gesellschaft gut gebrauchen: "Beide Tiere werden aus unserer Erfahrung mit Elefanten gut zusammen passen. Beide Elefanten haben offenbar eine ähnliche Natur", sagt Mark Challis, Manager des Zoo Belfast.

Aller Wahrscheinlichkeit nach wird Yheetoo dem Zoo Krefeld auf Dauer den Rücken kehren müssen, wenn sie einmal nach Belfast abgereist ist. Zwar soll das Elefantengehege des Zoos Krefeld ausgebaut werden, sodass vier Elefanten in Boxen gehalten werden können. Mark Challis vom Zoo Belfast rechnet aber nicht damit, dass er seine beiden Tiere Yheetoo und Tina dann nach Krefeld abgeben muss. "Das ist dann aber letztlich eine Entscheidung der Zuchtbuchführer."

(RP)
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