Karneval Mit Amazonen und der Hülser Trina

Krefeld · Am Wochenende vor Altweiber, Rosenmontag und Veilchendienstag läuft in Krefelds Sälen der Sitzungskarneval heiß. Impressionen aus Hüls, Uerdingen und Fischeln. In Hüls trat erstmals die Trina leibhaftig auf.

 Beste Karnevalsstimmung beim Uniformappell des I. Amazonencorps der Stadt Krefeld 1977 e.V. im Stadtwaldhaus. Der Saal war ausverkauft.

Beste Karnevalsstimmung beim Uniformappell des I. Amazonencorps der Stadt Krefeld 1977 e.V. im Stadtwaldhaus. Der Saal war ausverkauft.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Der Uerdinger Piratenball: Die riesige Uerdinger Halle ist am Samstag rappelvoll. Überall stehen lange Tische, die zur riesigen Bühne hin ausgerichtet sind. Doch die Besucher des 34. Piratenballs sitzen nicht auf ihren Stühlen – sie tanzen zur Musik der „Oedingschen Jongen“, klatschen oder springen auf den Tischen herum. Verkleidet sind sie als Zwerge, Marienkäfer, oder Clowns – aber die meisten vor allem als Piraten. Tim Valentin, der Sänger der Band, fordert das Publikum dazu auf, die Hände zu „Polka Polka“ in die Höhe zu heben, und die gut gelaunten Gäste kommen dieser Aufforderung gerne nach. Auch, wenn die Veranstaltung schon seit zwei Stunden im vollen Gange ist, scheint niemand müde zu werden.

Farbenfroh ging es in Fischeln bei den Uzvögeln 1900 zu.

Farbenfroh ging es in Fischeln bei den Uzvögeln 1900 zu.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die ganze Veranstaltung wird jährlich von der „Vereinigung Uerdinger Minister“ organisiert, zusammengesetzt aus achtzig ehemaligen Ministern des Uerdinger Karnevals. Wer einmal im närrischen Kabinett eines Uerdinger Prinzenpaares aktiv war, wird vom Verein herzlich aufgenommen.

Zu feiern wussten auch die Gäste des Nette Jonges im Goldenen Hirschen in Hüls.

Zu feiern wussten auch die Gäste des Nette Jonges im Goldenen Hirschen in Hüls.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Eröffnet wurde die Sitzung durch einen farbenfrohen Einzug der ehemaligen Minister – gefolgt von einer Begrüßung des Sitzungspräsidenten Manfred Weyer.

 Der Piratenball in der Uerdinger Halle bestach durch prachtvolle Kostümgruppen und fabelhafte Stimmung.

Der Piratenball in der Uerdinger Halle bestach durch prachtvolle Kostümgruppen und fabelhafte Stimmung.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Gute Unterhaltung wird außerdem durch das Uerdinger Prinzenpaar Prinz Klaus II. und Silvia I., das Tanzkorps der GKG Krefeld, die Band Schäng und Stargast Axel Fischer garantiert. Der „weiblichen Partystar Marry“ bringt die Stimmung in der Halle zum Kochen. Vom Sitzungspräsident wird sie sogar als „Feuervulkan des deutschen Partyfeierns“ bezeichnet.

Wenn gerade niemand auf der Bühne ist, sorgt DJ Fabian für gute Stimmung und bringt die Besucher mit seiner Musik auf die Tische. An guter Stimmung und Karnevalsliedern mangelt es nicht – und so wird bis spät in die Nacht weitergefeiert.

Dreifaches Breetlook: Nette-Stölle-Jonges feiern Karneval: Das gesamte Publikum erhebt sich voller Vorfreude, als am Samstag die Bigband des KKG mit Trompeten, Posaunen und Saxophonen in den „Goldenen Hirsch“ in Hüls einzieht und damit die Karnevalssitzung des KKG eröffnete. Dahinter folgte die Trinagarde in roten Röcken und blauen Blusen – und mit einem „Breetlook“ in ihren Körben.

Die Sitzung der Nette-Stölle-Jonges zeichnet sich dadurch aus, dass das gesamte Programm von dem Verein selbst auf die Beine gestellt wurde – von Wortbeiträgen über Tanzeinlagen bis hin zu schwungvollen Musikbeiträgen. Nach der Bigband folgt Daniela Kühn, die erste richtige Trina in Hüls. „Die Trina ist die Symbolfigur des Hülser Karnevals“, erzählt Sitzungspräsident Ralf Gitzelmann. „Aber bisher gab es sie immer nur als Orden, Kostüm oder Aufkleber. In diesem Jahr wird sie zum ersten Mal von einer Person verkörpert.“ Die „Hülser Trina“ soll gleichwertig mit dem Prinzenpaar sein und ab jetzt zu einer festen Tradition des Hülser Karnevals werden.

Im Folgenden kommt zur großen Überraschung des Publikums das Prinzenpaar aus Oppum, Christian I. und Lilly I., auf die Bühne. Sie sind das erste Nicht-Hülser Prinzenpaar, das auf dieser Bühne stehen darf. Mit ihrem Sessionslied bringen sie das Publikum so richtig in Karnevalsstimmung. Und der Prinz erzählt, dass er eigentlich aus Hüls kommt und es ihn nur durch seine Frau nach Oppum verschlagen hat. „Im Herzen bin ich weiterhin Hülser“, versichert er.

Die ersten Akteure des richtigen Programms sind Kinder, denn die diesjährige Session ist der Jugend gewidmet. Es beginnen die „Dancing Kids“, dann folgt der Sohn des ersten Vorsitzenden, der zwölfjährige Kilian May. Er sei ein „Multitalent“, so der Sitzungspräsident. Das beweist Kilian mit einer Parodie auf Uno Jürgens als Kind.

Moderiert wird die Sitzung vom ersten Vorsitzenden Christian May und dem ersten Sitzungspräsidenten Ralf Gitzelmann. Außerdem begeistern das Publikum „Dopp & Depp“, die „Crazy Girls“ und das Doppelquartett des KKG. Der Verein hat knapp hundert Mitglieder, vierzig davon stehen heute auf der Bühne – manche sogar mehrfach.

Das ganze Programm dauert stolze vier Stunden. Durch den Abend führte die Musikgruppe „Enjoy“. Beim Auszug kommt die Bigband wieder ins Spiel und hinterlässt einen klangvollen Eindruck beim Publikum – die Session 2020 hat für den KKG begonnen.

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