Krefeld Allianz für durchgängig Tempo 30

Krefeld · Ein Bündnis aus Bürgervereinen und Ratsfraktionen plädieren für mehr komplette Tempo-30-Zonen in der Innenstadt. Zeitgleich soll auf vielen Straßen für übergeordneten Verkehr vorrangig Tempo 50 gelten.

 Schon jetzt ist von den 762 Kilometern Straßennetz in Krefeld knapp die Hälfte, 370 Kilometer, bereits Tempo-30-Zone. Durch Ausbau und Vernetzung dieser Zonen könne die Unfallgefahr vermindert werden.

Schon jetzt ist von den 762 Kilometern Straßennetz in Krefeld knapp die Hälfte, 370 Kilometer, bereits Tempo-30-Zone. Durch Ausbau und Vernetzung dieser Zonen könne die Unfallgefahr vermindert werden.

Foto: Strücken, Lothar

In Krefeld könnten bald mehr flächendeckende Tempo-30-Zonen eingeführt werden. So sieht es ein neuer Plan der Krefelder FDP vor, der auch in anderen Fraktionen auf Zustimmung trifft.

Schon jetzt ist von den 762 Kilometern Straßennetz in Krefeld knapp die Hälfte, 370 Kilometer, bereits Tempo-30-Zone. Durch Ausbau und Vernetzung dieser Zonen soll der Verkehrsfluss verbessert und die Unfallgefahr vermindert werden. Parallel soll nach Wunsch der Politik aber auf den Vorbehaltsstraßen, den Straßen mit übergeordneter Bedeutung für den Verkehrsfluss (also alle größeren Straßen), weitgehend Tempo 50 gelten.

70 Prozent der Unfälle innerorts

Anlass des FDP-Antrages ist ein Vorstoß der Gewerkschaft der Polizei. Sie hatte sich zuletzt dafür ausgesprochen hat, in Ortschaften Tempo 30 km/h einzuführen. Derzeit ereignen sich 70 Prozent aller Unfälle innerhalb geschlossener Ortschaften. Aus Sicht der Polizeigewerkschaft ließen sich die Fallzahlen und die Schwere der Unfälle reduzieren.

Die Grünen signalisierten am Donnerstag schon Zustimmung: "Wir fordern das seit Jahren, die Verwaltung ist bereits aufgefordert, dahingehend Pläne zu erarbeiten", so Rolf Rundmund, planungspolitischer Sprecher. Auch der Arbeitskreis Krefelder Bürgervereine (AKB) kann dem Plan Positives abgewinnen. "Oft erkennt man in Krefeld nur schwer, wo Tempo 30 aufhört und Tempo 50 beginnt", sagt AKB-Vorsitzender Hans-Jürgen Herzog.

Bisher werden häufig abschnittsweise Tempo-30-Strecken in Krefeld auf Wunsch von Anwohnern eingerichtet. Die Bürger melden das Begehren in der Politik an, in der Bezirksvertretung wird diskutiert, die Politik entscheidet nach Rücksprache mit der Verwaltung. Joachim C. Heitmann sagt: "Das Ergebnis ist leider oft davon abhängig, welche Anwohner die Anträge stellen und wie die Verbindungen zur Politik sind. Da ist mir zu wenig Systematik drin. Wir müssen Ordnung in die Unordnung bringen."

Heitmann bemängelt, dass der Verkehrsfluss auf den Vorbehaltsstraßen immer wieder gebremst wird, wenn auf bestimmten Streckenabschnitten Tempo 30 gilt, dann wieder Tempo 50. Heitmann betont dabei, dass sich die Kritik nicht gegen die Stadtverwaltung richtet, sondern gegen die Politik selbst. "Es gibt im Bereich der Verkehrsplanung kaum noch Stellen in der Verwaltung, wir als Politik haben in den vergangenen Jahren die Zahl der Stellen zurückgefahren."

Diskutiert werden soll der neue Plan im Kontext des Flächennutzungsplanes, den die Politik derzeit erstellt. Mit diesem Plan wird festgelegt, welche Fläche in Krefeld künftig wie genutzt werden darf. Darin integriert sein wird auch ein Verkehrsplan.

(RP)
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