Krefeld Afrikanische Gemeinde will ins Clarenbachhaus

Krefeld · Pfarrer Samuel Balemba hofft, seiner Gemeinde nach zwölf Jahren in Krefeld zu einer festen Heimat verhelfen zu können.

 Pastor Samuel Balemba im Clarenbachhaus. Er ist Vater von fünf Kindern.

Pastor Samuel Balemba im Clarenbachhaus. Er ist Vater von fünf Kindern.

Foto: Lothar Strücken

Neue Perspektive für das Clarenbachhaus am Lutherplatz: Die afrikanische Gemeinde will das Gebäude kaufen und zu einem Zentrum und Treffpunkt für Menschen aus Afrika machen. "African Point" nennt Pastor Samuel Balemba seinen Traum vom Gotteshaus, in dem nicht nur die sonntäglichen Gospel-Gottesdienste stattfinden sollen. Seine Idee ist es, das ehemalige Gemeindehaus der Lutherkirche zu einem zentralen Anlaufpunkt zu machen. Er selbst will mit seiner Frau und seinen fünf Kindern in die beiden im Haus befindlichen kleinen Wohnungen einziehen. Der große Gemeindesaal in der Kirche wird für die Gottesdienste genutzt, die weiteren Räume sollen zum Beispiel für die Beratung von Flüchtlingen Verwendung finden, oder auch mal Obdach für Übernachtungen bieten.

 Das Clarenbachhaus.

Das Clarenbachhaus.

Foto: Strücken Lothar

Um den Kauf perfekt zu machen, fehlt der Gemeinde, die sich auch "House of Blessings" nennt, allerdings aktuell noch ein Teil des aufzubringenden Eigenkapitals. Am kommenden Samstag findet im Clarenbachhaus ein Fest statt, bei dem Spenden gesammelt werden sollen. Mehr als 200 Einladungen hat Pastor Balemba verschickt. Er hofft, den fehlenden Betrag kurzfristig zusammen zu bringen. Bis es soweit ist, bleibt die afrikanische Gemeinde zunächst Mieter des Gebäudes. Balemba hofft, seiner Gemeinde, die seit zwölf Jahren in Krefeld ansässig ist, nun endlich und dauerhaft zu einer festen Heimat in Krefeld verhelfen zu können. Bereits viermal musste das Quartier gewechselt werden, zuletzt hatte man die ehemalige Kreuzkirche an der Thielenstraße in Oppum genutzt. Samuel Balemba erzählt, dass es dort auch Konflikte mit der Nachbarschaft gegeben habe, weil die Gospel-Gottesdienste als zu laut empfunden wurden. "Wir feiern mit viel Musik, Trommeln, Gesang und Tanz", erzählt er. Im Clarenbachhaus, meint er, würde es diese Probleme nicht mehr geben, weil das Haus weit entfernt von Nachbargebäuden liegt.

Die afrikanische Gemeinde hat rund 50 Mitglieder, die aus Krefeld, Duisburg und dem Umland kommen. Balemba glaubt, dass die Zahl schnell wachsen wird, wenn das Clarenbachhaus als fester Anlaufpunkt etabliert ist. Die Gottesdienste werden in englischer Sprache abgehalten, bei Bedarf gibt es Übersetzer. Pastor Samuel stammt ursprünglich aus Kamerun und lebt seit 17 Jahren in Krefeld. Andere Gemeindemitglieder kommen aus Zaire, Nigeria, Togo oder Ghana. Der hauptamtliche Pastor sieht es auch als seine Aufgabe, Flüchtlinge aus Afrika zu unterstützen, sie zum Arzt oder bei Amtsbesuchen zu begleiten und für sie zu übersetzen. Wer neu in Krefeld ist, soll im "African Point" eine Anlaufstelle finden, die beim Einleben und Integrieren hilft. "Wir lieben Krefeld und wollen das beweisen", sagt Balemba. Sobald der Kauf des Clarenbachhauses besiegelt ist, will die Gemeinde alle Krefelder zu einem weiteren großen, bunten, afrikanischen Fest einladen.

Das Spenden-Fest findet am kommenden Samstag, 10. September, ab 13 Uhr im Clarenbachhaus, Lutherplatz 30, statt. Ein Gospelchor wird auftreten, als Gastsprecher ist Pastor Noel eingeladen.

(RP)
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