Kommunalpolitik in Krefeld AfD verlegt Empfang nach Drohungen gegen Wirt
Krefeld · Hauptgrund für den Wechsel von Krefeld nach Oedt als Ort für den Neujahrsempfang sind nach AfD-Angaben massive Drohungen gegenüber dem Wirt, der der AfD bisher eine Halle in Oppum vermietet hat.
Seit 2018 veranstaltete die umstrittene rechtspopulistische Partei in Krefeld einen Neujahrsempfang mit regionaler Ausstrahlung: Die Veranstaltung war stets mit rund 300 Besuchern aus der Region gut besucht. Gegendemonstrationen gab es jedesmal. Jetzt berichtete der Sprecher der Krefelder AfD, Burkhard Schröder, von massiven Anfeindungen gegenüber dem Betreiber der Halle, die bis hin zu persönlichen Drohungen gegangen seien. Dies sei der Hauptgrund, warum die AfD in die gut 20 Kilometer entfernte Oedter Albert-Mooren-Halle ausgewichen sei.
Dort hatte der Wirt noch versucht, den Mietvertrag für die Halle zu kündigen (wir berichteten); am Dienstagabend aber hatte das Amtsgericht Kempen in einer einstweiligen Verfügung entschieden, dass der Neujahrsempfang wie geplant stattfinden könne.
Zu den Neujahrsempfängen ist bislang stets Bundesprominenz der Partei erschienen; zweimal hat Jörg Meuthen gesprochen, AfD-Parlamentarier im Europäischen Parlament und einer von zwei Bundessprechern der AfD. Diesmal wird Beatrix von Storch erwartet; sie ist Bundestagsmitglied und Vize-Bundessprecherin ihrer Partei. Sie hat schon mehrfach mit ihren Äußerungen für Empörung gesorgt. Berüchtigt ist ihre Facebook-Äußerung aus dem Jahr 2016, als sie die Frage, ob EU-Grenzschützer auch Frauen mit Kindern mit Waffengewalt aufhalten sollten, mit „Ja“ antwortete. Parteifreunde wie der für Viersen und Krefeld zuständige Bundestagsabgeordnete Kay Gottschalk sagen heute, sie habe diese Äußerung vielfach bereut.
In Oedt werden bei der AfD mehr als 300 Gäste erwartet. Es wird auch wieder Proteste geben: Die Organisation „Viersen stellt sich quer“ hat für 17 Uhr zu einer Demonstration vor der Halle aufgerufen.
