Krefeld AfD: Kandidat will in vier Jahren Direktmandat holen

Krefeld · Beide AfD-Kandidaten der Krefelder Wahlkreise sind trotz des guten Abschneidens ihrer Partei nicht in den Bundestag eingezogen. Weder Peter Müller aus St. Hubert noch Christof Rausch aus Kaarst hatten einen Listenplatz und daher von vornherein praktisch keine Chance, ein Mandat für vier Jahre Berlin zu erreichen. Müller hat im Wahlkreis Krefeld II-Wesel II rund neun Prozent der Erststimmen eingefahren. "Ich sehe diese Wahl als Weg, auf dem noch sehr viel Arbeit ansteht", sagt Müller. "In vier Jahren rechne ich mir gute Chancen aus, das Direktmandat zu holen", meint er. Die ersten Hochrechnungen hat er "ganz ruhig" auf der heimischen Couch im Fernsehen verfolgt. Später am Abend haben sich Müller und seine Wahlhelfer noch zu einem, wie er es nennt, "bescheidenen Essen" getroffen. Der Treffpunkt bleibe geheim: Denn man habe es schon öfter erlebt, dass Gastronomen, die die AfD-Aktiven bewirten, bedroht worden seien. Auch er selber sei während des Wahlkampfs immer wieder beleidigt und sogar bespuckt worden, berichtet Müller.

Dass seine Partei um einige Prozentpunkte besser abgeschnitten hat als vorausgesagt, entspreche seinen Erwartungen: "Viele Wähler tun sich damit schwer, sich zur AfD zu bekennen." Der in Kaarst lebende AfD-Kandidat für den Wahlkreis Krefeld I-Neuss II, Christof Rausch, hat auf mehrere Interview-Anfragen unserer Redaktion nicht reagiert und war auch am Wahlabend nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Er holte im Wahlkreis rund sieben Prozent für seine Partei und lag so bei etwa der Hälfte des Bundesergebnisses.

(RP)
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