20 Jahre in Krefeld Adler Modemarkt stellt Antrag auf Insolvenzverfahren

Krefeld · Die Filiale von Adler in Krefeld gehört in der Nähe des Hauptbahnhofs im Hansazentrum seit Jahrzehnten zum Stadtbild. Die Corona-Schließungen haben das Unternehmen in Schieflage gebracht. Es ist in Zahlungsschwierigkeiten geraten.

Die Adler Modemarkt AG ist seit 20 Jahren in Krefeld  mit ihrer Filiale im Hansazentrum vertreten.

Die Adler Modemarkt AG ist seit 20 Jahren in Krefeld  mit ihrer Filiale im Hansazentrum vertreten.

Foto: dpa/Frank Leonhardt

Im März vor 20 Jahren hat der Adler Modemarkt im Krefelder Hansazentrum auf 2150 Quadrametern Verkaufsfläche seine damals 91. Filiale in Deutschland eröffnet. Mit 40 Beschäftigten ging die Handelskette in der Seidenstadt an den Start. Wegen Überschuldung hat die Adler Modemärkte AG beim Amtsgericht Aschaffenburg nun einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Ein Gutachter sei damit beauftragt worden, zu prüfen, ob die Abwicklung der Insolvenz in Eigenverantwortung möglich sei, sagte der zuständige Insolvenzrichter am Montag. Das Unternehmen hofft, sich über einen Insolvenzplan sanieren zu können, wie es zuletzt etwa den Wettbewerbern Galeria Karstadt Kaufhof, Sinn oder Appelrath Cüpper gelang. Deshalb soll der Geschäftsbetrieb – soweit coronabedingt möglich – auch in vollem Umfang fortgeführt werden. Adler betreibt 171 Geschäfte, davon 142 in Deutschland, sowie einen Online-Shop. Grund für den Insolvenzantrag sei der zweite Corona-Lockdown, betonte Adler. Die erheblichen Umsatzeinbußen durch die seit Mitte Dezember 2020 andauernden Schließungen der meisten Verkaufsfilialen sei für das Unternehmen nicht mehr zu verkraften gewesen.

Die Adler Modemärkte AG mit Sitz in Haibach bei Aschaffenburg gehören zu den größten Textileinzelhändlern in Deutschland. Die Gruppe setzte 495,4 Millionen Euro im Jahr 2019 um. Adler beschäftigte zuletzt 3350 Mitarbeiter. Auch die Adler Mode GmbH, die Adler Orange GmbH & Co. KG und die Adler Orange Verwaltung GmbH – jeweils 100-prozentige Tochtergesellschaften – hätten beschlossen, beim Amtsgericht Aschaffenburg einen Antrag auf Eröffnung von Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung zu stellen. Die ausländischen Töchter seien nicht von der Insolvenz betroffen, hieß es.

(sti)
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