Prozess in Krefeld "Achtung Bombe" - Juwelier gesteht Überfall-Serie

Krefeld · Ein Juwelier hat in Krefeld gestanden, eine Serie von Überfällen auf Banken und einen anderen Juwelier begangen zu haben. Er sei in Geldnot gewesen und habe so die Schließung seines eigenen Juweliergeschäfts in Düsseldorf vermeiden wollen, sagte der 48-Jährige am Montag beim Prozessauftakt vor dem Krefelder Landgericht aus.

Großeinsatz in Mönchengladbach: Polizei findet Bombenattrappe in Bank
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Der Juwelier muss sich wegen schwerer räuberischer Erpressung und versuchter schwerer räuberischer Erpressung verantworten. Zwischen Juni und September 2013 soll er versucht haben, durch Überfälle auf drei Geldinstitute und einen Juwelier den drohenden finanziellen Ruin abzuwenden. Der Mann hat die ihm vorgeworfenen vier Taten bereits gestanden.

Großen Wirbel hatte ein missglückter Banküberfall mit einer Bombenattrappe in Mönchengladbach ausgelöst. Der 48-Jährige soll dort in einem Rucksack einen Karton mit der Aufschrift "Achtung Bombe" in einer Bankfiliale abgestellt haben.

Der Sprengsatz explodiere, wenn man ihm nicht Geld herausbringe, soll er behauptet haben. Die Bank-Mitarbeiter hatten aber die Polizei alarmiert und auf das Bombenentschärfungskommando gewartet.

In Viersen hatte er laut Anklage mit einer echt aussehenden Spielzeugpistole einen Juwelierladen betreten. Als ein Zeuge das Geschäft betrat, sei der Täter ohne Beute geflüchtet. Dem Angeklagten wird schwerer Raub in zwei Fällen sowie versuchter schwerer Raub und versuchter erpresserischer Menschenraub vorgeworfen.

Krefeld: Unbekannter überfällt Sparkasse
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Bei Banküberfällen in Krefeld und Duisburg soll er schließlich mehrere tausend Euro erbeutet haben. Allerdings wurde ihm der Coup in Duisburg zum Verhängnis: Er hatte laut Anklage eine leere Getränkepackung in der Nähe des Tatorts zurückgelassen und am Strohhalm konnte seine DNA gesichert werden.

Weil er für die Flucht auch noch seinen eigenen Wagen mit Krefelder Nummer nutzte, kam ihm die Polizei bald auf die Schliche: Die Beamten baten alle 65 Krefelder Besitzer eines solchen Wagentyps zur Speichelprobe - der Juwelier war der einzige, der sie zunächst verweigerte.

(bl/lnw/erer)
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