Wie Pendler zur Arbeit fahren 60.000 Berufstätige kommen täglich nach Krefeld, um zu arbeiten

Krefeld · 33 Prozent der Krefelder Arbeitnehmer bewältigen den Weg zur Arbeitsstätte mit dem Öffentlichen Personennahverkehr sowie mit dem Fahrrad oder zu Fuß.

 33 Prozent der Arbeitnehmer in Krefeld nutzen Bus und Bahn, um zur Arbeitsstelle zu kommen, gehen zu Fuß oder nehmen das Fahrrad.

33 Prozent der Arbeitnehmer in Krefeld nutzen Bus und Bahn, um zur Arbeitsstelle zu kommen, gehen zu Fuß oder nehmen das Fahrrad.

Foto: Jens Voss

Krefeld ist als Arbeitsort durchaus beliebt: Täglich pendeln 60.539 Männer und Frauen von ihrem Wohnort außerhalb der Stadt in die Seidenstadt, um ihr Geld zu verdienen. Die Einpendlerquote liegt bei 49 Prozent. Das teilte das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik (IT NRW) in seiner Auswertung für das vergangene Jahr mit. Mit 63.073 Arbeitnehmern in Krefeld haben die meisten einen kurzen Weg zur Arbeit, weil sie innerhalb der Stadtgrenzen leben. Vielleicht erklärt sich dadurch auch der relativ gute Wert von 33 Prozent, die den Weg zur Arbeitsstätte mit dem Öffentlichen Personennahverkehr – sprich Bus und Bahn – sowie mit dem Fahrrad oder zu Fuß bewältigen. Der nordrhein-westfälische Durchschnitt liegt in dieser Kategorie bei 29,8 Prozent. Entsprechend fällt der Anteil derer, die das Auto benutzen, um zum Arbeitsplatz zu gelangen, in Krefeld mit 67 Prozent im Vergleich zu NRW mit 70,2 Prozent geringer aus.

Zu denen, die ein Kraftfahrzeug benutzen, dürften vor allem die 49.358 Beschäftigten aus Krefeld gehören, die in Nachbarstädten wie Düsseldorf, Mönchengladbach, Meerbusch, Willich, Viersen und Moers arbeiten. Die Auspendlerquote beträgt 43,9 Prozent.

4,8 Millionen der 9,3 Millionen Erwerbstätigen in Nordrhein-Westfalen pendelten im Jahr 2019 arbeitstäglich über die Grenzen ihres Wohnortes hinweg zur Arbeit. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, pendelten allein nach Köln (352.529), Düsseldorf (313.337) und Essen (156.273) zusammen täglich mehr als 822.000 Erwerbstätige. Die Pendlermobilität konzentrierte sich auf die Hauptverkehrsachsen: Die Nord-Süd-Achse von Bonn bis Duisburg und die West-Ost-Achse von Mönchengladbach über das Ruhrgebiet bis nach Dortmund und Bielefeld. Stark gependelt wurde auch nach Münster (105.270) und nach Aachen (90.178, davon 3810 aus Belgien und 1880 aus den Niederlanden).

4,47 Millionen Personen pendelten innerhalb ihrer Gemeinde in NRW. 53 von den 396 Städten und Gemeinden des Landes wiesen einen Einpendlerüberschuss auf. Holzwickede (85,7 Prozent) und Tecklenburg (77,8 Prozent) hatten die höchsten, Schmallenberg (30,4 Prozent) und Marsberg (30,5 Prozent) die niedrigsten Einpendlerquoten. Die höchsten Auspendlerquoten verzeichneten mit 84,2 Prozent Alfter und Merzenich; die niedrigsten Auspendlerquoten gab es in Münster (25,9 Prozent) und Köln (28,1 Prozent).

Der durchschnittliche Pendlerweg lag bei 19,8 Kilometer. Frauen legten mit 18,6 Kilometer eine im Schnitt zwei Kilometer kürzere Wegestrecke zurück als Männer (20,7 Kilometer). Auspendler aus Münster (34,3 Kilometer) und aus Blankenheim (31,1 Kilometer) hatten die längsten, aus Hiddenhausen (11,7 Kilometer) sowie Steinhagen und Erkrath, beide mit 12,9 Kilometer, die kürzesten Wege zur Arbeitsstätte.

Das Auto bleibt für Pendler in NRW das mit Abstand am häufigsten genutzte Verkehrsmittel für den Arbeitsweg. 70,2 Prozent aller Erwerbstätigen legten den Weg zu ihrem Arbeitsplatz überwiegend mit dem Auto zurück. 13,1 Prozent nutzten auf ihrem Weg zur Arbeit die öffentlichen Verkehrsmittel. 9,1 Prozent fuhren mit dem Zweirad und 7,7 Prozent gingen zu Fuß zur Arbeit oder wählten ein sonstiges Verkehrsmittel.

In kleinen Gemeinden mit weniger als 20.000 Einwohnern fuhren acht von zehn Erwerbstätigen (81,4 Prozent) mit dem Pkw zu ihrer Arbeitsstätte; öffentliche Verkehrsmittel spielen hier mit einem Anteil von 4,4 Prozent nur eine untergeordnete Rolle. In den größten Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern nutzte nur etwas mehr als die Hälfte (54,8 Prozent) der Berufspendler das Auto, aber 27,2 Prozent fuhren mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit.

Die für den Arbeitsweg genutzten Verkehrsmittel unterscheiden sich regional deutlich. Hierbei gilt: Je größer die Gemeinde, desto kleiner ist tendenziell der Anteil der Erwerbstätigen, die mit dem Pkw zur Arbeit fahren, und desto größer ist der Anteil der Pendler mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Die Ergebnisse beruhen auf dem Zusatzprogramm des Mikrozensus 2016 zum Pendlerverhalten, welches alle vier Jahre durchgeführt wird. Die Beantwortung der Fragen zum Pendlerverhalten war für die Teilnehmer freiwillig.

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