Krefeld 600 Fans sehen Anke Engelke auf Spaßtournee

Krefeld · Als Soulsisters kamen der TV-Star und Schwester Susanne mit der Fred Kellner Band und Geigerinnen in die Kufa.

 Anke Engelke trat in der Kulturfabrik auf.

Anke Engelke trat in der Kulturfabrik auf.

Foto: Lammertz, Thomas

Fred Kellners gibt es viele, trotzdem gibt es nur eine Fred Kellner Band, und die feierte ihr 25jähriges Bühnenjubiläum am Freitag in der Kufa. 600 Fans waren gekommen und erlebten eine heiße Kapelle.

Allein die Kern-Band des Chefs und Bassisten mit Keyboardern, Gitarristen und Schlagwerkern bestand aus sieben Fred Kellners, hinzu kamen drei Bläser bei den Kellner Horny Horny Horns. Weiblicherseits wirkten die drei Geigerinnen The Super Sonic Silver Strings mit, und natürlich die famosen Soulsisters alias Anke und Susanne Engelke, die sich mit diversen männlichen Sängern an den Mikrophonen abwechselten.

Das Repertoire dieser Truppe, die aus ganz ausgezeichneten Profi-Musikern besteht und sich einmal pro Jahr diese Spaß-Tournee gönnt, hat sich inzwischen vom eigentlichen Soul und Funk noch stärker auf das weite Feld von Philly, Disco und ähnlichem verlagert.

Das hatte den Vorteil, dass die Gesangsparts besser zu den vorhandenen Stimmen und die goldglitzernden Bühnenkostüme tatsächlich zu den Songs passten. Fred Kellner am Bass — man munkelt, er heiße mit Zweitnamen Ralf Günther und sei der Gründer der Formation — ackerte als Ansager und Einheizer mit dem Stilmittel der übertrieben häufigen Wiederholung, als sei in ihm Bobby Byrd wieder auferstanden, und was Anke und Susanne Engelke stimmlich und tänzerisch lieferten, hatte ebenfalls Klasse.

Susanne spielte einmal sogar auf einem dieser Keyboards, die man sich einst über die Schulter zu hängen pflegte. Instrumental krachten die ausgefuchsten Arrangements der Kellners übrigens häufig besser als die Originale aus den 70er und 80er Jahren, so dass auch echte Soul-Fans durchaus auf ihre Kosten kamen. Zu den vokalen Höhepunkten gehörte auch diesmal wieder der Temptations-Hit "Papa Was A Rolling Stone", veredelt durch erstklassige Arbeit auf der Trompete, und Disco-Feger des Songwriter-Duos Bernard Edwards/Nile Rodgers wie "Le Freak" und "We Are Family". Letzteres nahmen Band und Fans wörtlich und feierten ohne Pause durch.

(mojo)
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