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Krefeld 55 Hundehaufen auf 700 Metern

Krefeld · Anwohnern im Krefelder Westen stinkt es: Trotz zahlreicher Hundekotstationen halten viele Hundehalter dort die Regeln nicht ein. Die Bürger fordern den Einsatz von Politessen.

 Barbara Mugalu mit Ehemann Oliver Klein und Tochter Lilly auf der Dionysiusstraße.

Barbara Mugalu mit Ehemann Oliver Klein und Tochter Lilly auf der Dionysiusstraße.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Bürger im Krefelder Westen fordern einen intensiveren Kampf gegen Hundekotsünder: Barbara Mugalu, betroffene Anwohnerin von der Dionysiusstraße, schlägt vor, die Befugnisse der Politessen zu erweitern: "Warum sollen sie nicht auch Hundekotsünder aufspüren?" Generell appelliert Mugalu aber an die Hundehalter: "Es ist unsere Stadt, wir können sie alle etwas lebenswerter machen."

Selbst drastische Maßnahmen helfen offenbar nicht im Kampf gegen Hundekot. Barbara Mugalu und ihr Ehemann Oliver Klein haben schon vieles versucht: Einmal haben sie alle Hundehaufen mit neonfarbenen Fähnchen versehen - als Mahnung an die Halter. Vor wenigen Wochen haben sie dann alle Hundehaufen auf dem 700 Meter langen Teilstück bis zum Westwall fotografiert. Ergebnis: 55 Hundehaufen haben beide gezählt. Die Fotosammlung hat Barbara Mugalu an die Stadt geschickt. "Es ist eklig, wir können kaum noch in die City gehen, ohne in Hundekot zu treten. Meine Tochter Lilly würde so gerne einmal ihren Puppenwagen draußen fahren, aber das trauen wir uns nicht", sagt Mugalu. Michaela Spieß, die am Karlsplatz wohnt, sagt: "Es ist eine Katastrophe, und ich habe nicht das Gefühl, dass sich etwas bessert, ganz im Gegenteil."

Die Stadtverwaltung kann auf ihre Bemühungen verweisen, es den Hundehaltern so komfortabel wie möglich zu machen: 82 Hundekotstationen sind in Krefeld bereits aufgestellt, viele davon im Westen. An den Stationen kann man eine Tüte entnehmen und den Kotbeutel einwerfen. "Aus unserer Sicht hat sich die Lage deutlich verbessert", sagt Stadtsprecherin Angelika Peters. Besondere Schwerpunkte in der Innenstadt seien nicht mehr bekannt.

Der Stadtverwaltung sind aber durchaus Reaktionen von Hundehaltern bekannt, die darauf verweisen, dass sie schon Hundesteuer zahlen und deshalb den Kot nicht wegzuräumen gewillt sind. "Diese Mitmenschen werden dann, sofern sie auf frischer Tat ertappt werden, vom Kommunalen Ordnungsdienst nachdrücklich, in der Regel durch Aussprechen eines Verwarnungsgeldes, auf die Rechtswidrigkeit ihres Handelns aufmerksam gemacht." Die Verwarnungsgelder betragen bei erstmaligem Verstoß in der Regel 35 Euro und werden in rund 150 Fällen pro Jahr geahndet.

Die Stadt sieht aber keine Chance, Politessen im Kampf gegen Hundekot einzusetzen. "Politessen sind nur für die Überwachung ruhenden Verkehrs zuständig und nicht berechtigt, Verwarnungsgelder an Hundehalter auszusprechen." Oberbürgermeister Frank Meyer hat Barbara Mugalu inzwischen auch geschrieben. "Ich stimme mit Ihnen überein, dass saubere Straßen in der Innenstadt nicht nur einen bedeutenden Faktor für die Lebensqualität der jeweiligen Anwohner darstellen, sondern auch geeignet sind, um Besuchern einen positiven Eindruck zu vermitteln. Ihre Verärgerung über die Hinterlassenschaften kann ich daher gut nachvollziehen." Meyer hat das Anliegen an den Fachbereich Umwelt weitergeleitet.

(RP)
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