Prozess in Krefeld 52-jähriger Rheinberger wegen Geldwäsche angeklagt

Krefeld/Rheinberg · 700.000 Euro Bargeld unter einer abgehängten Kellerdecke, vergilbte und zum Teil beschädigte 500-Euro-Scheine: Das Krefelder Landgericht hat es seit Montag mit einem mysteriösen Fall von mutmaßlicher Geldwäsche zu tun. Angeklagt ist ein 52-Jähriger aus Rheinberg.

Das Geld soll aus Verbrechen stammen: Ein 52-Jähriger aus Rheinberg muss sich seit Montag vor dem Landgericht Krefeld wegen des Verdachts der Geldwäsche verantworten. Unter der abgehängten Kellerdecke seines Rheinberger Hauses waren 700.000 Euro Bargeld entdeckt worden, an seinem Zweitwohnsitz in Ostfriesland wurden die Ermittler ebenfalls fündig.

Insgesamt handelt es sich laut Anklage um 2,4 Millionen Euro, bestehend aus vergilbten und zum Teil stark beschädigten 500-Euro-Scheinen. Neben dem 52-jährigen sind noch drei ältere Verdächtige als mutmaßliche Komplizen angeklagt. Die Beschuldigten sollen versucht haben, das Geld, das unbekannten Hintermännern gehören soll, gegen eine Provision von bis zu 30 Prozent zu "waschen".

Weitere Beträge sowie US-Dollar, Gold und Jetons waren in Bankschließfächern deponiert. Ein Teil war mit Hilfe einer Vielzahl von Beteiligten bereits bei Banken eingetauscht, in Firmen und Fahrzeuge sowie Goldbarren investiert worden. Zum Teil hatten Banken die Annahme der stark vergilbten Scheine verweigert.

Unter den Angeklagten ist auch ein Rechtsanwalt aus Düsseldorf. Er muss mit dem Verlust seiner Zulassung rechnen, wenn sich die Vorwürfe bestätigen. Nach Verlesung der Anklageschrift zog sich das Gericht am Montag mit den Beteiligten zu einem Rechtsgespräch zurück. Die Verhandlung wird am 7. April fortgesetzt.

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