Strompreis in Krefeld SWK kündigt Strompreiserhöhung an

Allein im Jahre 2018 stieg der Beschaffungspreis für Strom um 56 Prozent. Einen Teil der Steigerung geben die SWK nun an die Kunden weiter. Gas- und Wasserpreise bleiben hingegen stabil.

 Die SWK-Vorstände Kerstin Abraham und Carsten Liedtke erläuterten die Preisentwicklung bei Strom, Gas und Wasser.

Die SWK-Vorstände Kerstin Abraham und Carsten Liedtke erläuterten die Preisentwicklung bei Strom, Gas und Wasser.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Kunden der Stadtwerke Krefeld (SWK) müssen sich auf eine Erhöhung des Strompreises einstellen. Das kündigten die SWK-Vorstandsmitglieder Kerstin Abraham und Carsten Liedtke am Mittwoch an. Um eine Erhöhung des Strompreises komme man nicht mehr herum, sagte Vorstandssprecher Carsten Liedtke. Für einen durchschnittlichen Krefelder Haushalt mit einem Jahres-Durchschnittsverbrauch von 2300 kWh erhöhen sich die Stromkosten in 2019 zwischen 4 und 5,50 Euro pro Monat, je nach Produkt und Laufzeit.

80 Prozent des Strompreises sind für die SWK nicht beeinflussbar, betonte Liedtke, denn sie setzen sich aus Steuern, Abgaben und staatlich regulierten Nutzungsentgelten zusammen. Allein von Januar bis Oktober 2018 stiegen die Beschaffungspreise für Strom um 56 Prozent von 3,6 Cent/Kilowattstunde auf 5,6 Cent/Kilowattstunde. Zwar kaufen die SWK mit 15 anderen regionalen Stromversorgern über die Firma Quantum gemeinsam über vier Terawatt Strom ein. Der dadurch bedingte Preisvorteil beim Einkaufspreis wird durch die stetige Verteuerung bei steigender Nachfrage nach Strom allerdings wieder aufgezehrt. Es sei unumgänglich, den Strompreis dieser Entwicklung anzugleichen.

Wie sich der Strompreis zukünftig verhalten wird, sei nicht absehbar, sagte Liedtke, zumal der Zuwachs an grünem Strom den Preis nicht unbedingt dämpfen würde.

Wer als SWK-Kunde langfristig den Preis für Strom überschaubar halten will, soll, wirbt Liedtke, die Preisgarantie zusammen mit dem etwas günstigeren Strompreis eines 24-Monatsvertrages nutzen. Hierzu werden die SWK allen Kunden in den nächsten Wochen ein schriftliches Angebot zusenden. Zusätzliche Informationen werden Werbetafeln und Litfaßsäulen bieten. Mit ihrem neuen 24-Monate-Produkt suchen die SWK eine beständigere Kundenbindung zu erreichen, die beiden Partnern eine belastbare Einkaufskalkulation ermöglicht. „Manche Anbieter füttern wechselwillige Kunden mit einem sehr kostengünstigen Strompreis an, der auf Dauer aber nicht zu halten ist,“ erklärte Liedtke. „Als regionaler Anbieter bieten wir Nähe und soziales Engagement.“ 8000 Ratenzahlungspläne – teilweise auf der anonymen Barzahlungsbasis – schlossen die SWK 2018 mit einkommensschwachen Kunden ab.

Für die Gaskunden hatte Liedtke gute Nachrichten. In der anstehenden Heizperiode 2018/19 werden die SWK den Gaspreis für ihre Kunden stabil halten. Zwar zögen die Beschaffungspreise für Gas an, doch könne man die Steigerung durch interne Kostenoptimierungen auffangen. Durch einen Wechsel aus der vergleichsweise teuren Grundversorgung in den Tarif „meinSWK Klassik Gas“ mit einer 24-monatigen Vertragslaufzeit böte sich zudem dem Durchschnittskunden die Möglichkeit, einen dreistelligen Betrag bei seiner Gas-Jahresabrechnung einzusparen.

Beim Trinkwasser haben die SWK seit 2014 den Preis stabil gehalten. Dies wird auch in 2019 so bleiben. Der Preis für Fernwärme konnte leicht gesenkt werden.

„Der Strommix der SWK ist mit 63 Prozent erneuerbarer Energien bereits heute „grüner“ als der Bundesdurchschnitt, der bei 37 Prozent liegt“, sagte Kerstin Abraham. „Gewerbliche Photovoltaikanlagen, Windkraft und die Fernwärmenutzung in Verbindung mit der Abfallwirtschaft werden wir weiter ausbauen. Aber: Beim Ausbau der erneuerbaren Energien ist dringend mehr Augenmaß erforderlich, um die Belastungen auf ein verträgliches Maß zu begrenzen. Hier ist die Bundespolitik gefragt.“

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