Krefeld 2016 wird das Jahr des Kaiser-Wilhelm-Museums

Krefeld · Im Juli soll das Kaiser-Wilhelm-Museum eröffnet werden. Auf 7000 Quadratmetern wird dann nicht nur Kunst gezeigt. Das Museum öffnet sich künftig auch für Forscher und für Veranstaltungen.

 Noch ist es eingerüstet: Das Krefelder Kaiser-Wilhelm-Museum soll im Juli 2016 eröffnet werden.

Noch ist es eingerüstet: Das Krefelder Kaiser-Wilhelm-Museum soll im Juli 2016 eröffnet werden.

Foto: Lothar Strücken

Vieles wird anders, wenn das Kaiser-Wilhelm-Museum im Sommer nach fünfeinhalbjähriger Schließung seine Türen wieder öffnet. Die Umbau- und Sanierungsarbeiten gehen auf die Zielgerade. Ein Hauch des künftigen Chics ist bereits sichtbar. "Wir bekommen ein sehr nobles und modernes Haus, das auf der Höhe der Zeit ist", sagt Museumschef Martin Hentschel.

In diesen Tagen sollen die großen Acrylglasscheiben in der Decke des Oberlichtsaals eingezogen werden - und sie markieren nicht nur architektonisch eine Veränderung. Der Saal mit einer Deckenhöhe von neun Metern kann künftig auch als Tagungsort genutzt werden: Beuys-Symposien, Vorträge und Veranstaltungen etwa finden hier eine ideale Infrastruktur.

Dass das Museum sich stärker nach außen öffnet, neue Besuchergruppen rekrutiert und sich und seine Qualität besser vermarktet, ist eine Forderung, die vor allem die Krefelder Politiker seit langem stellen.

Jetzt sind Voraussetzungen dafür geschaffen: Schon der Vorraum zum Saal eignet sich für Veranstaltungen wie kleinere Lesungen, Ausstellungseröffnungen. Und er ist auf große Kunst ausgerichtet: Die Flügeltüren zum Westwall lassen sich nicht nur öffnen, sondern auch ohne großen Aufwand ausbauen: "Das ist wichtig, wenn wir großformatige Kunst bekommen", sagt Hentschel. Einen bis zu sieben Meter hohen Eingang haben Bilder und Objekte nun. Auch der neue Aufzug ist auf Kunst-Großformate ausgerichtet.

Das Haus soll sich auch als Studienort etablieren. In einem Kabinett im Obergeschoss können Interessierte sich Stücke aus der wertvollen, umfangreichen grafischen Sammlung vorlegen lassen und ausgiebig dazu arbeiten. "Auch unsere Bibliothek kann nach Voranmeldung genutzt werden", sagt Hentschel. Und vis à vis des Grafikkabinetts ist eines der beiden neuen Studios für die theaterpädagogische Arbeit. Eines ist speziell für praktisches Arbeiten ausgestattet. "Wir pflegen die Wurzeln des Hauses, die keramischen Arbeiten." Es wird einen neuen großen Brennofen geben, für den ein eigener Raum in der oberen Etage eingerichtet wird.

Mehr Zuspruch auch von auswärtigen Besuchern erhofft man sich, wenn die Krefelder Museen künftig wertvolle, interessante Leihgaben aus renommierten Museen bekommen können. Die erforderliche klimatische Stabilität von 20 bis 22 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 50 bis 55 Prozent soll die 700.000 Euro teure Klimaanlage bieten.

Sonderseite: Auf der Seite C 6 zeigen wir heute das neugestaltete Museum in allen Facetten.

(RP)
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