Krefeld 2016 sollen Großprojekte fertig werden

Krefeld · Die städtischen Töchter Wohnstätte AG und Krefelder Bau GmbH wollen zwischen Ostwall und Petersstraße fast 20 Millionen Euro investieren. Derzeit findet die meiste Arbeit nicht auf den Baustellen, sondern hinter den Kulissen statt.

 Thomas Siegert vor der Fassade der alten Werkkunstschule, die in den Neubau integriert wird. Alle Vorentscheidungen sind gefallen. Im Oktober soll der Bauantrag eingereicht werden.

Thomas Siegert vor der Fassade der alten Werkkunstschule, die in den Neubau integriert wird. Alle Vorentscheidungen sind gefallen. Im Oktober soll der Bauantrag eingereicht werden.

Foto: Thomas Lammertz

An zwei großen Baustellen in der Innenstadt ist derzeit kaum Bewegung zu erkennen. Die Arbeiten für die Errichtung des neuen Verwaltungszentrums der Wohnstätte AG (samt Wohnen und Gewerbe für Dritte) sowie für die Verwirklichung der Ostwall-Passage der Krefelder Bau GmbH geschehen derzeit hinter den Kulissen bei den Bauherrn und in Architekturbüros. Fast 20 Millionen Euro wollen die städtischen Töchter in ihre Vorhaben investieren. Thomas Siegert ist Geschäftsführer beider Gesellschaften und berichtet im Gespräch mit unserer Zeitung über den geplanten Fortgang der Projekte.

 Für den Neubau der Ostwall-Passage hat das Vergabeverfahren begonnen: Die besten Karten hat der Sieger des Architektenwettbewerbs - das Krefelder Büro DGM, das mit den Kollegen Rohdecan aus Dresden zusammenarbeitet.

Für den Neubau der Ostwall-Passage hat das Vergabeverfahren begonnen: Die besten Karten hat der Sieger des Architektenwettbewerbs - das Krefelder Büro DGM, das mit den Kollegen Rohdecan aus Dresden zusammenarbeitet.

Foto: TL

Beide Neubaukomplexe - nur wenige Meter voneinander entfernt - könnten sogar in etwa zur selben Zeit bezugsfertig sein. Das liegt an der unterschiedlich langen Bauzeit. Die so genannte Ostwall-Passage verbindet Krefelds Hauptverkehrsader über eine Marktgasse mit der Petersstraße. Der Siegerentwurf eines internationalen Architekturwettbewerbs sieht Gastronomie, Büro, Praxen, Ladenlokal und Wohnungen vor. Derzeit finden mit dem Krefelder Architekturbüro DGM, das für seinen in Zusammenarbeit mit den Kollegen Rohdecan aus Dresden entstandenen Entwurf den ersten Preis verliehen bekam, und den übrigen Preisträgern Abstimmungsgespräche nach der so genannten Vergabeordnung für Freiberufliche Leistungen (VOF) statt. "Wir hoffen, in den Sommerferien eine Entscheidung präsentieren zu können, wer den Auftrag für die Ostwall-Passage bekommen soll", sagte Siegert.

Für den Verwaltungsbau auf dem Gelände der früheren Werkkunstschule an der Ecke Neue-Linner- und Petersstraße sind die Verantwortlichen schon einen Schritt weiter. Der Sieger des Architekturwettbewerbs Blocher Blocher Partners aus Stuttgart hat sich auch im VOF-Verfahren durchgesetzt und ist im Moment damit beschäftigt, eine Entwurfsplanung mit statischen Berechnungen, Tragwerk und Haustechnik fertigzustellen, damit die Wohnstätte im Oktober bei der Stadt den Antrag auf Baugenehmigung einreichen kann. Im März oder April 2015 soll dann mit den Rohbauarbeiten begonnen werden. Die Bauzeit beträgt rund 17 bis 18 Monate und ist damit länger als für die Ostwall-Passage. Der Grund liegt in dem Bau einer - besser zwei - Tiefgaragen: Investor Konrad Steinert, der am Ostwall 130 bis 132 aktiv ist, hat ein Geh- und Fahrrecht über das Wohnstätte-Grundstück. "Eine große gemeinsame Tiefgarage würde aus Brandschutzgründen viel zu teuer", sagt Siegert. Deshalb sei an zwei Tiefgaragen mit gemeinsamer Zufahrt gedacht. Zweite Hälfte 2016 soll alles fertig sein.

Im Moment ist die Stimmung zwischen Steinert und Siegert etwas getrübt. Beide bemühen sich um die Stadtwerke Krefeld als Mieter in ihren Objekten. Die SWK wollen ihr Servicecenter an den Ostwall verlegen. Steinert befürchtet nun, dass die SWK als städtische Tochter sich für die Bau GmbH als städtische Tochter entscheidet. Siegert bestätigt, dass beide Seiten an dem Ankermieter SWK interessiert seien und verweist ferner darauf, dass es neben der Netto-Kaltmiete noch andere Kriterien gebe, die beachtet werden müssten. Lage und Grundrisse dürften bei den SWK-Entscheidern ebenfalls Beachtung finden, meint er.

Siegert ist von den positiven Ergebnissen der Architekten-Wettbewerbe derart beeindruckt, dass er auch für weitere Vorhaben der Wohnstätte die Ausschreibung eines solchen Wettbewerbs ankündigt: Konkret denkt er an die Entwicklung der Fläche Herberzstraße , wo 180 neuen Wohnungen entstehen sollen.

(RP)
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