Krefeld 172 Fahrradboxen kommen nach Krefeld

Krefeld · Krefeld erhält NRW-weit die meisten Fahrradboxen aus dem bundesweit ausgeschriebenen Wettbewerb "Klimaschutz durch Radverkehr". Die Aufstellung der Boxen ist ein gemeinsames Projekt mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr.

 So könnten die geplanten Fahrradboxen aussehen. 172 dieser Boxen sollen über das Krefelder Stadtgebiet verteilt aufgestellt werden. Sie sind digital buchbar und stehen an strategisch günstigen Stellen in der Nähe des ÖPNV.

So könnten die geplanten Fahrradboxen aussehen. 172 dieser Boxen sollen über das Krefelder Stadtgebiet verteilt aufgestellt werden. Sie sind digital buchbar und stehen an strategisch günstigen Stellen in der Nähe des ÖPNV.

Foto: VRR AöR

172 moderne Fahrrad-Abstellboxen mit digitalem Reservierungs- und Buchungssystem werden in Krefeld an zwölf Standorten wichtiger ÖPNV-Schnittstellen, Schwerpunktmäßig an den Bahnhöfen, aufgestellt. Die Stadt hatte sich im Frühjahr 2017 am bundesweit ausgeschriebenen Wettbewerb "Klimaschutz durch Radverkehr" beteiligt.

Insgesamt 15 Städte in Nordrhein-Westfalen haben sich um die Fahrradboxen, die "DeinRadschloss" heißen, beworben. "In Krefeld werden aber NRW-weit die meisten Boxen aufgestellt", berichtete Monika Sellke, kommissarische Leiterin des Fachbereichs Tiefbau, in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Süd. Das Gesamt-Investitionsvolumen in allen Städten beträgt rund 4,3 Millionen Euro.

Die Aufstellung der Fahrradboxen ist ein gemeinsames Projekt mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr. Das Schließ- und Reservierungssystem soll mit dem eTicket des Verkehrsverbundes gekoppelt werden, perspektivisch auch mit dem Smartphone. Somit kann an den Boxen, die durch ein einheitliches Design hohen Wiedererkennungswert haben, auf herkömmliche Schlösser verzichtet werden. "Man wird also die Boxen auch mit der VRR-Chipkarte öffnen können", erklärt Sellke.

Auf einer Website erhalten die Nutzer Informationen über DeinRadschloss und detaillierte Hinweise dazu, wie sie die Radabstellanlagen nutzen können, schreibt der VRR. Auch der eigentliche Buchungs- und Abrechnungsprozess werde über die Website abgewickelt. "Nutzer können nach einer freien Box suchen, sie reservieren und auch bezahlen. Dazu wählt der Kunde zunächst die Stadt sowie den gewünschten Standort aus und erhält direkt einen Überblick darüber, welche Stellplätze und Fahrradboxen noch verfügbar sind. Mit einem Klick auf einen freien Platz wählt der Nutzer diesen aus. Im nächsten Schritt muss er nur noch angeben, wie lange er den Stellplatz mieten möchte. Das System informiert dann über den Preis."

Die Kosten für die Nutzer gliedern sich nach Informationen eines VRR-Sprechers wie folgt: Die Miete für eine Box kostet pro Tag einen Euro, pro Woche fünf Euro, pro Monat 15 Euro und pro Jahr 90 Euro.

Drei Monate hatte die Verwaltung im knapp bemessenen Bewerbungszeitraum 2017 Zeit, ihre Projektpläne beim Wettbewerb einzureichen. Andere Städte in Nordrhein-Westfalen haben es in dieser Frist geschafft, sich nicht unerhebliche Summen für den Radwege-Ausbau zu sichern. Spitzenreiter ist die Stadt Kleve, die rund 4,3 Millionen Euro Förderung für den Bau einer grenzüberschreitenden eRad-Bahn bekommt. Auch in diesem Jahr ist das Förderprogramm erneut ausgeschrieben, Krefeld nimmt jedoch nicht teil: "Da wir keine Projekte mit nachweisbaren Klimaschutzzielen haben, die den Richtlinien der Förderung entsprechen und die im Planungsstand so weit sind, dass sie nächstes Jahr gebaut werden könnten, beteiligen wir uns nicht an dem Wettbewerb ,Klimaschutz im Radverkehr'", schreibt ein Stadtsprecher auf Anfrage unserer Redaktion.

Die Investitionszuschüsse des Bundes sollen helfen, die Fahrradmobilität attraktiver und sicherer zu machen, um so den Radverkehrsanteil zu steigern und gleichzeitig das Klima zu schonen. Gefördert wurden investive Projekte mit Modellcharakter, die zu einer dauerhaften Aufwertung der Radverkehrssituation in einem klar definierten, abgegrenzten Gebiet führen.

(RP)
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