Tuberkulose-Fall in Krefeld 17-Jährige hätte nicht sterben müssen

Krefeld · Es ist sehr ungewöhnlich, dass ein junger Mensch in Deutschland an TBC sterben muss.Tragisch: Dass das Mädchen so schwer erkrankt war, ist wohl viel zu spät erkannt worden. Dabei sind die Faustregeln für einen TBC-Verdacht einfach.

 Tuberkulose wird unter anderem mit Röntgenbildern der Lunge diagnistiziert. Ein Symptom ist hartnäckiger, wochen- oder monatelanger Husten.

Tuberkulose wird unter anderem mit Röntgenbildern der Lunge diagnistiziert. Ein Symptom ist hartnäckiger, wochen- oder monatelanger Husten.

Foto: dpa/Rainer Jensen

Der Tod des 17-jährigen Mädchens aus Krefeld, das im Krankenhaus an Tuberkulose (TBC) gestorben ist, hat besonders tragische Züge: Die junge Frau hätte, wenn die Schwere der Krankheit früher erkannt worden wäre, nicht sterben müssen. „Eine rechtzeitig erkannte TBC ist bei guter Mitarbeit des Patienten nahezu immer heilbar“, erklärte die Stadt auf Anfrage. Das Besondere an diesem Fall: Die Krankheit war bei dem Mädchen so weit fortgeschritten, dass auch das Krankenhaus sie nicht mehr retten konnte.  Die Kranke muss also relativ lange mit der unerkannten TBC gelebt haben. Der Tod durch Tuberkulose ist in Deutschland dank moderner Medizin überaus selten:  Im Jahr 2019 starben laut Robert-Koch-Institut (RKI) deutschlandweit nur 129 Menschen an einer Tuberkulose-Erkrankung. Weltweit ist Tuberkulose nach Angaben des Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose (DZK) in Berlin immer noch eine der zehn häufigsten Todesursachen – vor allem, weil die medizinische Versorgung in vielen Ländern schlecht ist.