Krefeld 110-KV-Leitung kommt in die Erde

Krefeld · Die Stadtwerke wollen die Rekordsumme von 36,5 Millionen Euro investieren. Der Frost hat schon für Verzögerungen gesorgt, der noch nicht genehmigte Etat der Stadt könnte weitere Probleme bereiten.

 Jedes rote Fähnchen markiert eine SWK-Baustelle in 2013.

Jedes rote Fähnchen markiert eine SWK-Baustelle in 2013.

Foto: SWK

Die Stadtwerke haben sich für dieses Jahr Rekordverdächtiges vorgenommen: Sie wollen rund 36,5 Millionen Euro überwiegend in ihr Versorgungsnetz investieren. Die Infrastrukturleitungen für Strom, Gas, Trink- und Abwasser haben eine Länge von etwa 4500 Kilometer — die Distanz von Krefeld bis Jerusalem. "Das sind die Lebensadern der Stadt, die für Komfort und Behaglichkeit sorgen", betonten gestern SWK-Sprecherin Dorothee Winkmann und die verantwortlichen Fachleute. In der Firmenzentrale an der St. Töniser Straße stellten die Geschäftsführer Johannes Funck (SWK Setec) und Michael Rögele (SWK Aqua) sowie Josef Dellen (Technischer Bereich SWK Mobil) gestern die wichtigsten Vorhaben vor.

Besonders im Blickpunkt der Öffentlichkeit dürfte der Verzicht auf 9,5 Kilometer Hochspannungs-Freileitungen stehen. Im Nordwesten des Stadtgebiets, dort wo Amprion die von der Kommune beklagte 380 000-Volt-Höchstspannungsleitung bauen will, verlegen die Stadtwerke ihre in großen Teilen parallel verlaufende 110 000-Volt-Leitung unter die Erde. Eine Zusammenarbeit mit Amprion und die gemeinsame Nutzung der Masten sei aus technischen Gründen offenbar nicht möglich gewesen. "Die Erdkabel für unsere Mittelspannung sind Stand der Technik", berichtete Funck.

Hocherfreut dürften die Anwohner auf der Stippergath und die Schrebergärtner am Dahler Dyk sein. Die Überschwemmungen nach so genannten Starkregenereignissen haben nach Vorstellung der SWK bald ein Ende. Ein Kastenkanal mit einem steuerbaren Schieber soll Rückstaus von der Uerdinger Straße mit Wasseraustritt verhindern. Am Breiten Dyk bauen die SWK einen Parallelkanal, um Spitzenlasten zu bewältigen und das tiefer gelegene Kleingartengelände zu schonen.

Insgesamt verbuddeln die Vertragsunternehmen im Kanalbau etwa zwölf Millionen Euro. Noch mehr — nämlich 19,5 Millionen Euro — werden für das Verlegen neuer Strom-, Gas- und Trinkwasserleitungen ausgegeben. Neue Gleise kosten 3,1 Millionen Euro und der Haltestellenumbau weitere 1,5 Millionen Euro.

Ob die Stadtwerke tatsächlich das komplette Paket abarbeiten können, steht derzeit noch in den Sternen: Zum einen hat der frostige Winter für Verzug gesorgt, und zum anderen könnte die Situation um den Städtischen Haushalt Probleme bereiten. Die Stadt Krefeld muss bei dem ein oder anderen Bauvorhaben einen Eigenanteil leisten, hat aber noch keinen von der Bezirksregierung genehmigten Etat für 2013. Auch bei den Projekten, die in Abstimmung mit der Stadt realisiert werden sollen, könnte es aus demselben Grund zu Verzögerungen kommen. "Wir wollen eine Straße natürlich nicht unnötig zweimal aufreißen", erklärten die SWK-Experten.

Die Bauarbeiten im gesamten Stadtgebiet stellen einen hohen Anspruch an die Verkehrslenkung und - führung, betonte Funck. "Wir können schließlich nicht die ganze Innenstadt auf einen Schlag dicht machen", erklärt er, warum oft relativ kurze Abschnitte in Angriff genommen werden sollen. Bis zu drei Jahre Bauzeit sind für neue Gleise am Badezentrum in Bockum für neue Kanäle in der St. Töniser Straße einkalkuliert.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort