Konzerte in Krefeld Military Tattoo mit schneidiger Musik und großer Show

Krefeld · Absolute Präzision, musikalische Glanzleistungen und kunstvolle Einlagen machten den Abend in der Yayla Arena zum beeindruckenden Erlebnis.

 Beim 1. Deutschland Military Tattoo in der Yayla Arena saß nicht nur jeder Ton, auch jeder Schritt der Musiker war präzise choreografiert.

Beim 1. Deutschland Military Tattoo in der Yayla Arena saß nicht nur jeder Ton, auch jeder Schritt der Musiker war präzise choreografiert.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die Zahl der Mitwirkenden beim ersten Deutschland Military Tattoo in diesem Jahr war fast unübersehbar. Ängste, dass es deswegen zu Chaos oder jedenfalls spürbaren Problemen in der Organisation kommen könnte, erwiesen sich indessen als unbegründet. Der Zeitplan lief mit militärischer Präzision ab. Und die komplizierte Marschordnung der Musiker wurde mit beachtlicher Genauigkeit eingehalten. Während des Spielens wurde gleichzeitig vor-, seit- und rückwärts marschiert – auch mitten durch andere Musikgruppen, ohne dass es zu Komplikationen gekommen wäre. In der Yayla Arena war das Spektakel jetzt erstmals zu Gast.

Zuerst marschierten nacheinander die vier Blasorchester ein, vorgestellt von Moderator Stefan Frech. Der führte mit professioneller Lockerheit durchs Programm und vergaß dabei nicht, immer wieder den Krefelder Lokalpatriotismus anzufeuern. Nachdem sich die Kapellen mit kurzen musikalischen Visitenkarten eingeführt hatten, kam es mit Elgars „Pomp and Circumstance“ zum ersten gemeinsamen Zusammenspiel. Das wurde von keinem Geringeren dirigiert als vom Elder Statesman der britischen Militärmusik, dem Director Of Music (D.O.M.) Major Jason Griffiths.

Alle vier Blasorchester zeichneten sich durch die Präzision ihres Spiels und die Sicherheit des Auftretens aus. Auf Show-Effekte verstanden sie sich bestens. Aus dem Hessischen kam das „Musikcorps Großen Linden“, aus dem Sauerland die „Show- and Marchingband Iserlohner Stadtmusikanten“. Genau so wenig wie diese beiden blieben die Gäste aus den benachbarten Niederlanden schuldig. Auch als Kastagnettenspieler und Chorsänger gefielen die Musiker des „Fanfarekorps der Genie“. Mit Filmmusik aus „Mary Poppins“, „Der dritte Mann“ und „Schindlers Liste“ beeindruckte die Show- and Marchingband MVB aus Maastricht. Nicht nur die professionelle Lichttechnik der Halle, auch die Handy-Leuchten der Zuhörer sorgten optisch für die passende Stimmung.

Was wäre ein Military Tattoo ohne Dudelsäcke? Für zünftige schottische Klangfärbung sorgten die „Pipers Of The World“, verstärkt durch Keyboard und Schlagzeug. Besondere Beachtung verdienten die Auftritte der beiden Trommlergruppen. Die „Fascinating Drums“ mit elf kleinen und drei unterschiedlich großen Trommeln imponierten nicht nur mit virtuosen Leistungen, sondern auch mit schwierigen Show-Effekten. Sie trommelten sowohl auf den eigenen als auch auf den Instrumenten ihrer Nachbarn – und warfen sich über mehrere Meter zielgenau die Trommelschlegel zu. Auch die beleuchteten Schlegel verfehlten im Dunklen ihre Wirkung nicht. Beeindruckend war auch „Wadokyo“, auf deutsch „Harmonie in Klang“. So nennt sich eine Trommel-Formation der größten japanischen Gemeinschaft in Düsseldorf, die die japanische Trommel-Tradition des Taiko pflegt.

Ein farbenprächtiges Bild bot das große Finale mit allen Akteuren. Als Gesangssolistin kam Captain Bethan Waters hinzu. Sie steuerte noch Angelsächsisches bei mit „Amacing Grace“ und „Auld Lang Syne“ und übernahm die Stimmführung beim gemeinsamen Singen der britischen und der deutschen Nationalhymne.

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