Kleinenbroich Zu groß fürs Feuerwehrhaus

Kleinenbroich · Die Feuerwehr Kleinenbroich hat so starken Zulauf, dass es in ihrem Spritzenhaus zu eng werden könnte. Die Stadt denkt darüber nach, wie sie helfen kann. Auch in Glehn gibt es einen ungewöhnlichen Boom bei den Blauröcken.

Es klingt ein bisschen wie die Geschichte von Obelix' kleinem gallischen Dorf: Überall klagen die Freiwilligen Feuerwehren über Nachwuchsmangel. Überall? Nein, in Kleinenbroich trotzt die Wehr von Uwe Foerster tapfer dem Trend. "Zurzeit sind wir 34 aktive Feuerwehrleute. Ab 1. Juli werden wir 37 sein und nächstes Jahr kommen wieder vier bis fünf hinzu", sagt der Chef der Kleinenbroicher Freiwilligen. Und wenn der Zustrom aus der Jugendabteilung, aber auch von erwachsenen Bürgern so weiter geht, wird der Löschzug im Jahr 2015 sogar 52 Männer zählen. Und dann hätte auch die Kleinenbroicher Wehr ein Problem: In ihrem Gerätehaus wäre es viel zu eng. Eine Entwicklung, über die sich die Stadtverwaltung Gedanken machen muss. Korschenbroichs Feuerwehrchef Frank Baum findet: "Wir müssen da baulich etwas ändern."

Auch Uwe Foerster hielte es für schlau, sich jetzt schon einmal Gedanken zu machen: "Was ist in den nächsten Jahren zu tun?" Im Prinzip stehen zwei Wege offen: Die Kleinenbroicher Wehr müsste irgendwann einen Aufnahmestopp verhängen oder das Gerätehaus muss der gewachsenen Größe der Truppe entsprechend erweitert werden. Bürgermeister Heinz Josef Dick weiß um die Frage. In der jüngsten Sitzung des Stadtrates darauf angesprochen, meinte Dick: "Aus der Lamäng kann ich das nicht beantworten. Da wollen wir aber auch keinen Schnellschuss machen. Wir nehmen das ernst und werden überlegen, wie wir helfen können." An dem Standort des Feuerwehrhauses wolle die Verwaltung aber festhalten. Will heißen: An anderer Stelle neu bauen steht offenbar nicht an.

Eines regen Interesses erfreut sich nicht nur der Kleinenbroicher Löschzug. "In Glehn haben wir auch unwahrscheinlich Zulauf und in Pesch haben sich auch mehrere Jugendliche gemeldet", sagt Frank Baum. Die Jugendfeuerwehr für Korschenbroich und Herrenshoff stößt mit 20 Mitgliedern an ihre Kapazitätsgrenzen. Soll der Nachwuchs vernünftig betreut werden, müssen die Löschzüge auch genügend Personal und Fahrzeuge dafür bereit stellen. Ein Korschenbroicher Geheimrezept, das den Feuerwehr-Boom erklärt, weiß Baum nicht zu verraten. Vielleicht ist Feuerwehr wie so vieles in der Stadt einfach Tradition.

(RP)
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