Korschenbroich World Café für die Jugend

Korschenbroich · Zur Frage "Was bedeutet Kultur für mich?" flackerte im Jugendtreff "Klärwerk" der evangelischen Kirche nicht nur das Feuer im Kamin, sondern auch eine leidenschaftliche Diskussion.

Gut 40 junge Menschen trafen sich auf Einladung von Kulturamt, Jugendring und Kreisjugendamt zum ersten Korschenbroicher World Café für Jugendliche. In überschaubaren Diskussionsrunden sammelten sie sich an drei Tischen, um jeweils im Zehnminutentakt die Tische und damit die Themen zu wechseln.

Ideen auf der Papiertischdecke

Auf beschreibbaren Papiertischdecken markierten sie Ideen, Wünsche und Fakten. Michaele Messmann vertraute auf den Veränderungswillen der jungen Teilnehmer und betonte daher: "Wir wollen das ganz in deren Hände geben". Entsprechend beschränkten sich Hausherr Pfarrer Peter Grotepaß und Bürgermeister Heinz Josef Dick auf die Rolle der interessierten Beobachter, um Positionen der jungen Generation kennen zu lernen.

Für den 17-jährigen Michael Cremer zählt zur Kultur auch "die Kunst zu leben, ein Lebensstil, der vom üblichen abweicht, bewusst ist". Rowena Zerressen griff seine Gedanken begierig auf. Die 24-jährige Studentin bewegte sich offensichtlich auf vertrautem Terrain, als sie die Dimension von Sprache sowie die Abgrenzung lokaler und weltweiter Kultur in die Runde einbrachte.

Hannah Elten erinnerte an die Bedeutung des Internets als Forum für junge Leute. Mit Georg Westerholz, Jugendheimleiter an St. Andreas, waren sich alle einig, dass "die Kulturlandschaft in Korschenbroich" keinen Mangel an Sport und Vereinsleben kenne, es ihr aber an einem spezifischen kulturellen Angebot für Jugendliche mangele.

Die Wunschpalette zur Frage "Hast du Ideen/ Vorschläge, um das Kulturangebot für Jugendliche zu erweitern?" reichte vom "Open Air Freiraum für Jugendliche ohne Kontrolle" bis zu Schwimmbad-Disko und Proberäume. Der 18-jährige Gymnasiast Sebastian Küpper, wünschte sich Aufführungsorte für Theater und Schauspiel. Schließlich bilanzierten die Moderatoren die Ergebnisse der Dialogrunden.

Mika Stappen, Student der Kulturpädagogik, betonte. "Jeder hat gezeigt, dass er für sich eine eigene Vorstellung von Kultur hat. Kultur ist ein fester Bestandteil des Lebens in vielen Formen und Farben". Eine Gruppe habe die Liebe als zentralen Motor für das Wachsen von Kultur ins Zentrum gesetzt. Michaele Messmann dankte für "tolle Ideen" und versprach eine Auswertung für ein weiteres Jugend World Café. Denn "dann werden wir beginnen, Ideen umzusetzen, und das möchten wir gerne mit euch machen".

(RP)
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