Korschenbroich Wirt plant Neueröffnung

Korschenbroich · "Ich würde am liebsten sofort wieder aufmachen", sagt Bert Verheyden, Wirt der Gaststätte "Zum Anker" an der Sebastianusstraße in Korschenbroich. Im April hatte es in dem alten Fachwerkhaus, dessen Erdgeschoss Verheydens Lokal beherbergt, einen Brand gegeben.

Verletzte gab es damals keine, jedoch brannte der Dachstuhl komplett aus. Das Gebäude ist seitdem nicht mehr bewohnbar. Die Polizei stellte Brandstiftung fest. Eine heiße Spur zum Täter hat sie nicht: "Neue Ansatzpunkte haben sich nicht ergeben", sagt Bernd Schmutzler, Pressesprecher der Kreispolizei. "Wir hoffen weiter auf Hinweise aus der Bevölkerung", so Schmutzler.

Bert Verheyden ist derweil mit Aufräumarbeiten beschäftigt: "In der vergangenen Woche haben wir den Brandschutt herausgetragen", erzählt Verheyden. Der Brand sei im Erdgeschoss entstanden, habe sich aber dort nicht ausgebreitet: "Der ging über die Treppe bis zum Dachstuhl", so Verheyden. Bei ihm in der Gaststätte war es zwar verraucht, aber große Zerstörungen gab es nicht. "Den Gestank habe ich mit Durchlüften in den Griff gekriegt", sagt Verheyden. Und weil die Instandsetzung des Gebäudes so lange dauert, hat er gleich noch renoviert. Jetzt wartet der Wirt nur noch darauf, dass die Bauaufsicht der Betriebseröffnung zustimmt.

20 Tonnen Brandschutt abgetragen

"Das kann noch dauern", nimmt Schreiner Günter Thoren an. Er saniert das Fachwerkhaus im Auftrag des Besitzers. Zwar ist das Gebäude nicht einsturzgefährdet, aber das Dach ist zerstört. 20 Tonnen Brandschutt haben Thorens Leute bereits abgetragen. Heute bauen sie ein Schutzgerüst an der Vorderseite des Gebäudes auf: "Dann tragen wir lose Dachziegel ab." Zurzeit liegt auf dem Dachstuhl ein provisorisches Schutzdach. In Kürze soll ein neues Dach entstehen. "Dafür müssen wir noch Bauzeichnungen erstellen und die Statik berechnen lassen", sagt Thoren.

Das Baujahr wird bestimmt

Die Fachleute stehen in Kontakt mit der Denkmalbehörde, denn immerhin handelt es sich um eines der ältesten Häuser Korschenbroichs. Wie alt das Gebäude genau ist, war bisher unklar: Laut Stadtbaurätin Christiane Grosche van Krüchten ist das Haus im Jahr 1740 erbaut worden. Wirt Verheyden setzt die Entstehung aber früher an. Im Zuge der Baumaßnahmen wird die Denkmalbehörde einen Sachverständigen einschalten. Der soll das genaue Baujahr feststellen.

Bert Verheyden hofft, am Pfingstwochenende Neueröffnung feiern zu können, denn: "Ohne den Anker fehlt etwas in Korschenbroich!"

(RP)
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