Korschenbroich Wenn Elektriker den Heiligen Abend retten

Korschenbroich · Korschenbroicher Elektriker sorgen für Licht – und lassen ihre Kunden auch bei einem Stromausfall an Heiligabend nicht im Dunkeln sitzen.

 Jürgen Esser aus Glehn und andere Elektromeister können Geschichten erzählen, wie sie zum Weihnachtsfest wieder für Licht sorgten.

Jürgen Esser aus Glehn und andere Elektromeister können Geschichten erzählen, wie sie zum Weihnachtsfest wieder für Licht sorgten.

Foto: Lothar Berns

Korschenbroicher Elektriker sorgen für Licht — und lassen ihre Kunden auch bei einem Stromausfall an Heiligabend nicht im Dunkeln sitzen.

Ein Dämmerstündchen im Kerzenschein kann sehr gemütlich sein — aber nur mit der Gewissheit im Hintergrund, jederzeit wieder das elektrische Licht einschalten zu können. Ohne Strom geht es nicht — und schon gar nicht zu Weihnachten, wenn die Lichterketten am festlich geschmückten Baum erstrahlen sollen, während im Backofen die Weihnachtsgans brät. Wenn es dann plötzlich knallt und die Familie im Dunkeln sitzt, wird hektisch nach der Handynummer des Elektrikers gesucht.

Bei Elektromeister Hans-Jürgen Schmitz aus Glehn klingelte vor einigen Jahren am 24. Dezember gegen 20 Uhr das Telefon: "Wir wollten gerade selbst anfangen zu feiern", erinnert er sich. Doch dann musste seine Familie für eine Weile auf ihn verzichten und mit dem Essen warten: "Bei einer Familie aus Scherfhausen war es zu einem Kurzschluss gekommen, als sie die Lichterketten des Tannenbaums in die Steckdose gesteckt hatte", erzählt der 62-Jährige.

Die Folge: Die Hauptsicherung flog heraus, das Haus lag im Dunkeln. Die Familie hatte Glück: Der Elektrikermeister kam direkt vorbei, und der Schaden war schnell behoben. "Der Baum leuchtete allerdings an diesem Abend nicht mehr — die Ketten waren defekt, und die Geschäfte hatten schon geschlossen", berichtet Hans-Jürgen Schmitz.

Sein Kollege Jürgen Esser (49), ebenfalls aus Glehn, kann eine ähnliche Geschichte erzählen, bei der allerdings keine feiernden Menschen, sondern Tiere im Mittelpunkt standen: "Wir wollten an Heiligabend gerade mit dem Abendessen beginnen, als ein Anruf aus Holzbüttgen kam", erzählt er.

Dort war in einem großen Schweinestall die Elektrik ausgefallen. Das Licht und die Fütterungsanlage funktionierten nicht mehr. "Mein Vater und ich machten uns direkt auf den Weg und werkelten eine Stunde im Stall herum", erinnert er sich. "Danach haben wir so gestunken, dass wir erst einmal duschen und frische Kleidung anziehen mussten, ehe wir zu Hause wieder an den Esstisch durften", sagt er lachend.

Danach war dann auch für seine Familie Weihnachten. "Für meine Kunden bin ich bei Notfällen immer da", meint auch Elektromeister Wilfried Meuser (53) aus Pesch: "Wenn man einen Elektrobetrieb hat, muss man immer damit rechnen, gebraucht zu werden — auch zu Weihnachten."

Vor ein paar Jahren habe er sich gerade auf den Weg zur Christmette machen wollen, als ein Kunde anrief: "Bei seiner hochbetagten Mutter war der Durchlauferhitzer kaputt, und für die Pflege der alten Dame wurde dringend warmes Wasser benötigt."

Also griff sich Wilfried Meuser ein neues Gerät und fuhr statt in die Kirche zu seinem Kunden und baute den Durchlauferhitzer ein, damit das Wasser wieder warm werden konnte. "Wenn Not am Mann ist, kriegen wir das schon hin", sagt er zuversichtlich. Denn gerade zu Weihnachten soll niemand im Dunkeln sitzen oder frieren müssen.

(NGZ)
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