Korschenbroich Weiter Ärger um Parken im Ortskern

Korschenbroich · Die Parksituation im Korschenbroicher Ortskern wurde im Ausschuss für Wirtschaftsförderung thematisiert. Dass Handlungsbedarf besteht, wurde nicht bezweifelt. Bürgermeister Dick räumte ein, dass der Parkdruck zugenommen hat.

 Nicht nur an der Don-Bosco-Straße besteht Handlungsbedarf, wenn es darum geht, zusätzliche Parkflächen zu schaffen. Im Ausschuss wurde jetzt über Alternativen diskutiert.

Nicht nur an der Don-Bosco-Straße besteht Handlungsbedarf, wenn es darum geht, zusätzliche Parkflächen zu schaffen. Im Ausschuss wurde jetzt über Alternativen diskutiert.

Foto: Lothar Berns

Nicht nur für Bürger, die die Sparkassen-Filiale im Korschenbroicher Ortskern aufsuchen wollen, steht an manchen Tagen eine lange Suche auf dem Programm. In der Tiefgarage, die eigentlich für Kunden vorgesehen ist, sind die beiden unteren Flächen gesperrt oder reserviert. Lediglich acht Parkplätze stehen zur Verfügung. Für die Bürger zu wenig, angesichts des Parkplatzmangels im Ortskern. "Da wir keine öffentlichen Parkplätze in Anspruch nehmen möchten, nutzen unsere Mitarbeiter die Tiefgarage", sagt Raimund Franzen, stellvertretender Unternehmenssprecher der Sparkasse Neuss, dem zudem nicht bekannt sei, dass die Parksituation für einige Kunden ein Problem darstelle.

Christoph Kamper, Vorsitzender des CityRings Korschenbroich, hatte jetzt im Ausschuss für Wirtschaftsförderung so etwas wie einen Parkplatz-Wunschzettel vorgelegt. Was der CityRing fordert: Die Rücknahme des Ratsbeschlusses zum Wegfall der Parkfläche vor dem Hotel Zur Alten Post. Außerdem müssten neue Parkflächen ausgewiesen werden, zum Beispiel vor der Stadtverwaltung an der Don-Bosco-Straße, "da die Außengastronomie nicht auf dieser Fläche realisiert wird".

Eine Alternative wird geboten: So könnten hinter der Stadtverwaltung auf einer Rasenfläche in unmittelbarer Nähe des alten Friedhofs weitere Parkflächen ausgewiesen werden. Das Parkleitsystem müsse den Hinweis "Zentrum" für alle Parkflächen im und um den historischen Orstkern kommunizieren. Bürgermeister Heinz Josef Dick ging auf die Vorschläge ein. Der Ratsbeschluss zum Wegfall der Parkplätze vor dem Hotel werde nicht zurückgenommen. Die Außengastronomie werde umgesetzt, und das sei auch gut so: "Die Aufenthaltsqualität wertet einen Ort auf." Dick räumte aber ein, dass der Parkdruck größer geworden sei durch die Verlagerung des Technischen Dezernats in die Ortsmitte.

Eine Option für die Zukunft sei, eine Grünfläche an der Don-Bosco-Straße so umzurüsten, dass sie als Parkfläche genutzt werden könne. "30 Parkplätze könnten dort entstehen, die für jedermann zugänglich wären. Die wenigen Bäume müssten nicht gefällt werden, das Denkmal bliebe ebenfalls unangetastet." Christoph Kamper zeigte sich zufrieden: "Wichtig ist, dass man vom Parkplatz aus die Kirche sehen kann." Thomas Siegers (CDU) hatte die Fläche hinter dem Rathaus als "grüne Lunge" bezeichnet. Sie zu einer Parkfläche umzufunktionieren, wäre suboptimal.

Rolf Kluthausen (FDP) empfahl, möglichst auf dem Matthias-Hoeren-Platz zu parken: "Dort ist unbegrenztes Parken erlaubt, man muss nicht ständig auf die Uhr schauen, ob nicht die Parkzeit überschritten ist." Seine Vision: "Ein optischer Übergang vom Matthias-Hoeren-Platz ins Ortszentrum." Bürgermeister Dick appellierte an die Geschäftsinhaber und ihre Mitarbeiter, nicht mit ihren Fahrzeugen die besten Parkplätze zu blockieren. "Wir weisen unsere Mitarbeiter darauf hin, haben letzendlich jedoch keinen Einfluss auf ihr Parkverhalten — der Mensch ist von Natur aus faul", sagte Christoph Kamper. Der Vorschlag, die Beschilderung zu ändern, stieß auf breite Zustimmung.

(RP)
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