Korschenbroich Weihnachtsmarkt — Fortsetzung folgt

Korschenbroich · "Ihr Kinderlein kommet. . ." klingt durch die Dämmerung. Die Geschwisterpaare Manuel und Aljoscha Küster sowie Felix und Moritz Stötzel (jeweils 11 und 13 Jahre) stehen schon seit 16 Uhr auf dem Weihnachtsmarkt und zeigen, was sie mit ihren Tenor-Hörnern können.

"Ist ein bisschen kalt", gibt Manuel zu, "aber wir hören gegen viertel vor sechs auf, ich muss zum Zahnarzt." Schräg gegenüber, neben Detlev Schareins Nobilistannen-Zweigen, verkauft die Rheydterin Inge Weyers bei diesem ersten von zwei Korschenbroicher Weihnachtsmarkt-Terminen Marmeladen mit Geschmacksrichtungen wie Mirabelle-Spekulatius oder Jostabeeren mit Glühwein. "Die mache ich extra für den Weihnachtsmarkt", erklärt die 49-Jährige. Und das heißt: Wenn die gut 50 Marktbeschicker am 7. Dezember zum zweiten Mal von 15 bis 20 Uhr ihre Stände im historischen Ortskern aufbauen, wird es diese Marmeladen wieder zu kosten geben.

Neben dem Riesenrad fischen junge Angler konzentriert nach Gummi-Entchen — obwohl von den Nachbarständen verführerischer Reibekuchen- und Gewürzduft herüberzieht. Schnell weiter! Gabi Holling hat ihrer sechsjährigen Tochter Meike gerade eine warme Mütze gekauft. "Sowas kaufen wir immer auf dem Weihnachtsmarkt", meint die Korschenbroicherin vergnügt. Sie findet es schön, dass es hier "nicht soviel Kitsch" gibt.

"Kitsch" kann man auch Hans und Hilde Maahsen nicht vorwerfen — ihre "Dülkener Heimwerkstatt" verkauft zugunsten von SOS-Kinderdörfer Vogelhäuser und Wichtel aus großen Kiefernzapfen. Hinter ihrem Stand bleibt der Besucher unweigerlich beim 74-jährigen Hubert Moll und seinem Honigstand hängen: heißer Met, selbstgegossene Wachskerzen, Honiglikör und -schnaps. Willi Könen (71) trinkt den Met und stellt fest: "Warme Füße kriegt man davon."

(RP)
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