Korschenbroich Verband katholischer Frauen wird 50 Jahre alt

Korschenbroich · Die kfd von St. Pankratius Glehn feiert ihr Goldjubiläum. Die damals noch "Mütterverein" genannte Gemeinschaft wurde 1964 gegründet.

Die kfd von St. Pankratius Glehn hat einen Grund zum Feiern: sie wird 50 Jahre alt. Die Gemeinschaft ist mit 502 Mitgliedern die größte Pfarrgruppierung im Ort. Sie ist zugleich auch ein moderner Frauenverband, dem zwar Traditionen wichtig sind, der sich aber immer auf die Erfordernisse der Zeit eingestellt hat. Die Festmesse mit einem Empfang zum Jubiläum findet am 25. Mai statt.

Die Frauengemeinschaft hat in Glehn Tradition: Bereits am 29. Mai 1911 — zu Zeiten von Kaiser Wilhelm II. — wurde die "Marianische Kongregation für Frauen" gegründet, die unter dem Regime der Nationalsozialisten aufgelöst wurde. 1963 machte Pfarrer Josef Eich ein wenig Druck: Es war sein ausdrücklicher Wunsch, in Glehn wieder eine Katholische Frauengemeinschaft zu gründen. Ein Jahr später war es soweit: 18 Frauen hoben den "Mütterverein" aus der Taufe, den Vorsitz übernahm Annemarie Randerath.

Die Frauen trafen sich zunächst im Jugendheim und später in der Gaststätte Lappesen. Und natürlich meldeten sie sich beim "Zentralverband der katholischen Frauen- und Müttergemeinschaften" im Dekanant Neuss-Nord an. 1968 nahmen sie den Namen "Katholische Frauengemeinschaft" an. Nach zehn Jahren machten bereits 110 Frauen mit, 1977 übernahm Hedwig Seithümmer den Vorsitz.

1986 wurde der "Treff junger Frauen", aus dem die Mittwochsgruppe hervorgehen sollte, ins Leben gerufen: Eine taktisch kluge Entscheidung, um nicht zu überaltern. 1990 wurde Annegret Fischer die dritte Vorsitzende, 1998 übernahm Annemarie Esser diesen Posten, seit 2010 leitet Maria Maaßen die Gemeinschaft.

Die Frauen initiierten das "Kirchencafé", arbeiteten eng mit den evangelischen Frauen zusammen. Koch-, Back- und Handarbeitskünste wurden immer wieder eingesetzt, um Geld zu sammeln. So brachte vor zehn Jahren ein Kochbuch mit Rezepten aus Glehner Haushalten 7039 Euro ein, die in das neue Gemeindezentrum flossen. Veranstaltungen wurde verstärkt auf den Abend verlegt, weil immer mehr Frauen berufstätig waren.

Die kfd St. Pankratius Glehn hat zurzeit 24 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen. Sie treffen sich einmal im Monat, organisieren die Aktivitäten, besuchen Kranke und Mitglieder, die mindestens 75 Jahre alt werden. Sie gratulieren anlässlich von Ehejubiläen, aber auch zur Geburt eines Kindes. Besonders fromm muss man nicht sein als Mitglied in der Frauengemeinschaft. Aber Rosenkranzandacht, Weltgebetstag, Wallfahrten und Einkehrtage im Nikolauskloster — der nächste findet am 13. März statt — machen deutlich, dass es sich um eine kirchliche Gruppe handelt. Seit 1976 feiern die Frauen ausgelassen Karneval — das ist bis heute so geblieben.

(NGZ)
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