Korschenbroich Venten sieht keine Vorteile in VHS-Fusion

Korschenbroich · Die Meerbuscher CDU hat Interesse an einem Zusammenschluss der VHS mit der von Kaarst-Korschenbroich geäußert. Verbandsvorsteher Semmler und sein Stellvertreter Marc Venten haben die Idee geprüft - und sie vorerst verworfen.

 Kaarst und Korschenbroich möchten in Sachen Volkshochschule lieber unter sich bleiben.

Kaarst und Korschenbroich möchten in Sachen Volkshochschule lieber unter sich bleiben.

Foto: L. Berns/U. Dackweiler

Gestern hat die Volkshochschule Meerbusch ihre bisherige Chefin Ingrid Terrana-Kalte in den Ruhestand verabschiedet. Ein Nachfolger für sie steht noch nicht fest, die Stelle wird vorerst kommissarisch besetzt. Weil die CDU Meerbusch über eine Fusion der dortigen VHS mit der von Kaarst-Korschenbroich nachdenkt? "Es gibt entsprechende Pläne", teilte CDU-Fraktionschef Werner Damblon mit. "Eine interkommunale Zusammenarbeit ist für uns ein mögliches Projekt."

Sebastian Semmler, Erster Beigeordneter der Stadt Kaarst und Verbandsvorsteher der VHS Kaarst-Korschenbroich, bestätigt, dass "der Gedanke einer Fusion von der Stadt Meerbusch an uns herangetragen wurde". Gemeinsam mit Stadtkämmerer Stefan Meuser habe er das Anliegen auch "sehr ernsthaft geprüft" - sie seien sich jedoch einig, dass aus Kaarster Sicht "über die Stelle des VHS-Leiters in Meerbusch hinaus kein wirkliches Einsparpotenzial" zu erkennen sei. Darum sieht die Verwaltung der Stadt Kaarst in einer Fusion der Volkshochschulen "zum gegenwärtigen Zeitpunkt" keine Vorteile und hat dies der Stadt Meerbusch bereits mitgeteilt. "Grundsätzlich finde ich jeden Ansatz einer interkommunalen Zusammenarbeit gut und prüfenswert", versichert Semmler. Er wolle sich daher dem Ansinnen nicht völlig verschließen - "wenn Raumkapazitäten vorhanden sind".

Auch für Korschenbroichs Bürgermeister Marc Venten macht eine Erweiterung der Volkshochschule Kaarst-Korschenbroich "keinen Sinn". Venten, zugleich stellvertretender Vorsitzender in der VHS-Zweckverbandsversammlung, hat das Thema mit Semmler besprochen - und ebenso rasch wieder verworfen. "Es war eine Idee, sie wurde aufgegriffen, besprochen und ist aus meiner Sicht schon wieder vom Tisch", erklärte Venten gestern auf Anfrage unserer Redaktion. Venten, der sich als Freund interkommunaler Zusammenarbeit versteht, sagt dann auch deutlich: "Eine Zusammenarbeit ist immer gut, wenn sie für die Partner mit Vorteilen verbunden ist." Und genau diese erhofften Synergie-Effekte kann Venten bei einem Zusammenschluss mit der Stadt Meerbusch für den VHS-Zweckverband Kaarst-Korschenbroich nicht erkennen. Allein die räumliche Entfernung zu Meerbusch bewertet der Korschenbroicher Bürgermeister als "äußerst schwierig", während für ihn Kaarst und Korschenbroich durch die gute S-Bahn-Anbindung bestens harmonierten. "Wir stecken im Stadium der Vorüberlegungen. Ich gehe aber davon aus, zu der Erweiterung wird es nicht kommen", sagt Venten. Das ist auch Semmlers Meinung: "Ich sehe keine Win-win-Situation", stellt er klar. In der Verbandsversammlung war eine Fusion mit Meerbusch bislang kein Thema. Semmler: "Am 20. April werde ich dem Gremium berichten."

(NGZ)
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