Korschenbroich Urnenpark soll im Herbst 2018 eröffnen

Korschenbroich · Auf dem Waldfriedhof entstehen im nächsten Jahr 100 Urnenplätze in einem Erinnerungsgarten. Aschefelder, wie sie in Mönchengladbach gerade beschlossen wurden, sind in Korschenbroich momentan allerdings nicht geplant.

 Ähnlich wie der Memoriam-Garten auf dem Südfriedhof in Düsseldorf könnte demnächst der Urnenpark auf dem Waldfriedhof in Korschenbroich aussehen.

Ähnlich wie der Memoriam-Garten auf dem Südfriedhof in Düsseldorf könnte demnächst der Urnenpark auf dem Waldfriedhof in Korschenbroich aussehen.

Foto: A. Endermann

In einem Memoriam-Garten können sich Angehörige in würdevoller und gleichzeitig schön gestalteter Umgebung an ihre Verstorbenen erinnern. Die Gräber sind dabei in einen Garten integriert, der das ganze Jahr über gepflegt wird. Bislang gab es das in Korschenbroich nicht - doch das soll sich im nächsten Jahr ändern. Für den kommenden Herbst ist die Eröffnung eines Urnenparks als Memoriam-Garten auf dem Waldfriedhof geplant. Dabei kooperiert die Stadt mit der Gärtnerei Blumen Fragen.

Auf dem 113 Quadratmeter großen Grabfeld werden laut Stadt 100 Urnenplätze entstehen - sowohl in Urnenreihen für Einzelbegräbnisse als auch in Urnenpartnergräbern. Das Besondere: "Bei einer Bestattung im Grabfeld ist die Pflege der Grabstätte inkludiert", sagt Stadtsprecherin Nora Osmani. Das Grabfeld wird das ganze Jahr über von der Gärtnerei Blumen Fragen betreut, die Angehörigen müssen somit keinerlei Pflegearbeiten erledigen.

Dafür muss beim Erwerb einer Grabstätte allerdings ein Pflegevertrag mit der Gärtnerei für die gesamte Ruhefrist auf dem Friedhof, also 25 Jahre, abgeschlossen werden. Wie viel das kosten wird, ist noch nicht bekannt. Klar ist nur, dass einerseits die Grabstätte bei der Stadt und andererseits die Pflege bei der Gärtnerei bezahlt werden muss. Die Kosten dafür, so Stadtsprecherin Osmani, seien aber noch nicht durchkalkuliert.

Gärtner Peter Fragen hatte sein Konzept für den Urnenpark im Mai im Ausschuss für die städtischen Eigenbetriebe Stadtpflege und Abwasser präsentiert. Sein Ziel: gepflegte Gemeinschaftsgrabstätten als Alternative zu anonymen oder pflegefreien Angeboten. Die Kosten für Wege und Bepflanzung übernimmt die Gärtnerei. "Der Friedhof wird optisch aufgewertet, die Stadtverwaltung hat weniger Pflegeaufwand, der Verstorbene hat einen Namen und die Trauer einen Ort", fasst Fragen zusammen.

Von seiner Gärtnerei stammt auch die Planung des Grabfeldes. Dieses wird mit einem Weg an den Hauptweg angeschlossen, der Eingangsbereich soll durch einen Rundbogen verschönert werden. Anschließend soll der Weg mittig durch das Grabfeld führen, dazu kommt eine kleine Fläche mit einer Sitzgelegenheit. Die Urnengräber werden durch Trockenmauern und Pflanzen voneinander getrennt. Für die Urnenpartnergräber sind verschiedene Grabmale aus Holz vorgesehen, bei den Urnenreihengräbern sollen Liegeplatten mit Edelstahl- oder Bronzebeschriftung verlegt werden. Im Herbst 2018 soll alles fertig sein. Interessenten können sich ab sofort bei der Gärtnerei Blumen Fragen melden.

Eine weitere Bestattungsform, die es künftig in Mönchengladbach geben soll, ist für Korschenbroich allerdings nicht geplant. Erst am Mittwoch hatte der Mönchengladbacher Stadtrat die Einführung von Aschefeldern beschlossen. Laut der neuen Friedhofssatzung soll es künftig möglich sein, Totenasche auch auf speziellen Wiesen auf städtischen Friedhöfen verstreuen zu können. Voraussetzung ist, dass der Verstorbene diese Verstreuung seiner Asche schriftlich bestimmt hat. An zentraler Stelle sollen Name, Geburts- und Sterbedatum der Toten auf Gedenkplatten aufgeführt werden. Kosten soll das 500 Euro - eine Erdgrabstätte kostet knapp das Dreifache.

Laut Stadtsprecherin Nora Osmani sieht die Korschenbroicher Friedhofssatzung solche Aschefelder nicht vor. Eine Änderung sei derzeit nicht abzusehen. Und ohnehin müsste die Politik darüber ja erst einmal diskutieren - "natürlich mit Einbezug der Bürger", sagt Osmani. Bislang gebe es dazu aber keinerlei Bestrebungen.

(kess)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort