Korschenbroich "Unterwegs": Bilder voller Wärme und Atmosphäre

Korschenbroich · Die Künstlerin Gerda Feiertag transportiert mit ihren Bildern besondere Stimmungen.

 Hilla Baecker zeigt eigene Arbeiten und die anderer Künstler regelmäßig in ihrer Kunst- und Fotowerkstatt.

Hilla Baecker zeigt eigene Arbeiten und die anderer Künstler regelmäßig in ihrer Kunst- und Fotowerkstatt.

Foto: Hans-Peter Reichartz

"Unterwegs" heißt die aktuelle Ausstellung in der Kunst- und Fotowerkstatt an der Steinstraße 6. Inhaberin Hilla Baecker präsentiert Fotos als eine Art Gegengift zur allgegenwärtigen Reizüberflutung. Gerda Feiertag geht mit ihrer Malerei einen ähnlichen Weg: Sie schafft mit Pinsel und Farbe Wärme und Atmosphäre.

In die Ausstellung führte die Neusser Künstlerin Renate Linnemeier ein. Was ihr bei Hilla Baecker besonders aufgefallen war: "Ihr Motto lautet: Weniger ist mehr." Die Fotos strahlten keine Hektik aus, sondern "eine fast schon meditative Ruhe". Das erreicht die Fotografin auf unterschiedliche Weise: So setzt sie Farbe nur ganz selten und dann ganz gezielt ein. Und sie verzichtet auf spektakuläre Motive. Klar, der Eiffelturm ist spektakulär, aber auf dem Foto ist nur ein Ausschnitt zu sehen. Mal reicht ein Fahrradlenker mit reichlich Gebrauchsspuren als Anlass aus, den Auslöser der Kamera zu drücken. Wenn dieses Klicken verklungen ist, beginnt die Arbeit am PC: Hilla Baecker zieht hier alle Register. Nur eines hat sie dabei nicht im Sinn: Ihre Motive "aufzuhübschen". Eher ist ihr schon daran gelegen, die Entschleunigung zu visualisieren, was ihr auch gelingt.

Gerda Feiertag gehört zu den besonders talentierten Malschülerinnen von Renate Linnemeier. Sie malt mit Acrylfarben auf Leinwand, trägt die Farben in vielen Schichten auf, ihr gelingt es, Stimmungen einzufangen und mit ihren Bildern zu transportieren. Und sie serviert dem Betrachter Unerwartetes: Da ist zum Beispiel das gelungene Venedig-Bild. Anstatt in Farben zu schwelgen, beschränkt sie sich auf Grautöne. Die Café-Szenen erinnern an Edward-Hopper: Totale Unaufgeregtheit und ein Hauch von Einsamkeit und Melancholie. Eine tolle Idee, gut umgesetzt: Der Modefotograf Rachel Bosshammer steuerte Fotos bei, die Gerda Feiertag mit ihrer Malerei ergänzte. Malerei und Fotografie scheinen ineinander überzugehen.

Info Die Ausstellung ist noch bis zum 22. April geöffnet; dienstags bis freitags von 9.30 bis 17 Uhr sowie samstags von 9.30 bis 13 Uhr.

(NGZ)
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