Unges Pengste 2009 Ein König im Kindergarten

Korschenbroich Zackige Marschmusik, uniformierte Männer im Gleichschritt, bunte Fahnen über den von Menschen gesäumten Straßen. Ein Bild, das ab dem nächsten Wochenende in Korschenbroich allgegenwärtig sein wird, denn wie in jedem Jahr steht am Pfingstwochenende das Schützenfest "Unges Pengste" auf dem Festplan. Ganz ähnliche Eindrücke konnten bereits gestern von den Jungen und Mädchen im Kindergarten an der Danziger Straße gewonnen werden.

 Schmücken des Kirmes-Maibaums im Kindergarten Danziger Straße (v. l.): Junggesellenkönig Andreas Albani mit Thomas Böttger und Oliver Hoffmann.

Schmücken des Kirmes-Maibaums im Kindergarten Danziger Straße (v. l.): Junggesellenkönig Andreas Albani mit Thomas Böttger und Oliver Hoffmann.

Foto: NGZ

Zu Marschmusik aus einem CD-Player marschierten die Kinder zwei Mal über den Hof, denn es stand hoher Besuch an. Andreas Albani, in diesem Jahr zum dritten Mal Schützenkönig der Junggesellen-Bruderschaft, nahm mit seinen beiden Ministern Oliver Hoffmann und Thomas Böttger die Parade der Kinder ab. Zur Belohnung durften sie sich dann bei den uniformierten Vertretern der St.-Katharina-Junggesellen-Bruderschaft Mohrenköpfe, Wundertüten und Popcorn abholen.

Zunächst noch etwas zurückhaltend und sichtlich beeindruckt von den Uniformen mit den vielen glänzenden Orden und den breiten Schulterklappen, zugleich aber magisch angezogen vom Königssilber, legten die Kinder ihre Scheu nach und nach ab. Spätestens als sie gemeinsam mit den Schützen den Kirmes-Maibaum schmückten, war jede Vorsicht dahin. Dazu lag vor dem Kindergartentor ein etwa sechs Meter hoher Birkenbaum bereit, den es mit möglichst vielen bunten Kreppbändern zu versehen galt.

Das vollendete Werk trugen die drei kräftigen Schützen dann zur nächsten Straßenlaterne, um es dort, auch auf das Risiko, ihre Uniform zu beschmutzen, aufzurichten und an dem Laternenpfahl zu befestigen. "Wir machen das jetzt jedes Jahr mit dem Maibaum", erklärt Susann Janissen, die Leiterin des Kindergartens, "und wir gehen auch vor Beginn der Kirmes mit den Kindern auf den Festplatz, damit sie sich auch das Schützenzelt anschauen können." Die drei Uniformierten hatten an diesem Vormittag sichtlich Freude an dem regen Interesse der Kinder.

König Andreas Albani ließ sogar sein Königssilber herum gehen, jeder durfte es einmal um die Schultern legen. "Das ist toll für die Kleinen, das auch mal so aus der Nähe zu sehen. Schließlich sind das ja die Schützen von morgen", freute sich Susann Janissen. Oliver Hoffman sprach scherzhaft von einer "gelungenen Jugendanwerbung". Der König selbst war mittlerweile kniend in einer Traube aus Kindern verschwunden. Eines von ihnen hatte in einer äußerst unterhaltsamen Formulierung gefragt, wo denn die Schützen "diese Klamotten" her bekommen würden. So diente die Uniform des Königs nun als Beweisstück, an dem sich die Kinder von der hervorragenden Qualität überzeugen konnten.

Mehr Volksnähe kann ein König kaum zeigen, zumal die Angst vor Mohrenkopfresten an den Kinderhänden durchaus gegenwärtig war. Zur Belohnung dafür, dass die Schützen sich für den Besuch sogar vom Bau der Königsresidenz abkommandieren ließen, bekamen sie am Ende selbst gebastelte Schützenfiguren aus kleinen Tontöpfen und einen selbst gebackenen Kuchen überreicht.

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