Korschenbroich Unges Pengste, der Festgipfel

Korschenbroich · Rainer Bonhof erholte sich im Schützenrock von der Borussen-Saison, und mehr als 30.000 Gäste aus aller Welt feierten Pfingsten mit ihm in Korschenbroich. Unges Pengste vereint die Nationen beim rheinischen Brauchtum.

Unges Pengste 2011: Königsparade am Montag
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Unges Pengste 2011: Königsparade am Montag

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Wenn ein Mexikaner, ein Pariser, der Ex-Fußball-Weltmeister Rainer Bonhof und mehr als 30 000 weitere Menschen miteinander feiern — dann ist Unges Pengste. Mit dem riesigen Schützenspektakel hat es Mönchengladbachs Nachbarstadt an Pfingsten mal wieder geschafft, so viele Gäste anzulocken, wie sie Einwohner hat.

Und wie immer waren etliche dabei, die von ganz weit her kamen. Menschen wie der Pariser Marc Schwab (55), der seit mehr als zehn Jahren mitmarschiert und gleich nach der Heimkehr den Flug für Pfingsten 2012 bucht. Oder Menschen wie Roberto Reyes Rangel. Der Austauschschüler aus Mexiko lebt seit einigen Monaten in Korschenbroich — und hat dort nach seiner ersten Weihnacht mit Schnee das erste rheinische Schützenfest höchstselbst in grüner Uniform erlebt.

Zu sehen waren bei der großen Brauchtums-Sause mehr als 1000 Schützen und Musiker bei großen Paraden am Sonntag und Montag. Nicht zu überhören waren die Mönchengladbacher Bands Mrs. Fab und Booster. Die verwandelten das Schützenzelt am Samstag und Sonntag bis weit nach Mitternacht in ein Partyzelt und verpassten dem mehr als 500 Jahre alten Fest frische Töne aus der Abteilung Rock und Pop.

Auch gerne gesehen: Das Feuerwerk, mit dem Bruderschaften nach 15 Jahren Böller-Pause erstmals wieder die Samstagnacht und den Himmel verschönerten. Trotz des riesigen Andrangs blieb das Fest friedlich. Das mag am Sicherheitskonzept der Schützen liegen. Aber vielleicht auch daran, dass der Matthias-Hoeren-Platz als Epizentrum des Geschehens gleich vor der Tür der Polizeiwache liegt.

Schützenkönig Lothar Schmitz leistet Erste Hilfe

Die Parade am Montag musste wegen eines medizinischen Zwischenfalls für etwa 20 Minuten unterbrochen werden. Lothar Schmitz, Internist und Majestät der Sebastianus-Bruderschaft, eilte mit dem Königssilber an der Brust ins Publikum, um einer ohnmächtigen Frau zu helfen. Die Frau hatte einen Kreislauf-Kollaps erlitten und wurde mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht.

(RP)
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