Korschenbroich Tunnel-Thema der Grünen vertagt

Korschenbroich · Rat verweist Prüfauftag in die September-Sitzung des Planungsausschusses.

Eine schnelle Lösung, das neue Baugebiet "An der Niers-Aue" mit einem Tunnel für Fußgänger und Radfahrer an die City anzubinden, wird es nicht geben. Mit dieser Forderung konnten sich die Grünen gestern im Stadtrat ebenso wenig durchsetzen wie mit dem Vorstoß, den zweiten Bauabschnitt im nördlichen Bereich der "Gilleshütte" vorzuziehen. Dort sollen im ersten Schritt 150 Häuser entstehen. "Uns war nicht bewusst, das zehn Jahre zwischen dem ersten und zweiten Schritt liegen sollen", sagte Jochen Andretzky (Grüne) in seiner Begründung für den Prüfauftrag. "Zehn Jahre ist uns zu lang", stellte er fest. Damit meinte er die mögliche Tunnellösung unter der Kreuzung L31/L382 mit dem Landesbetrieb Straßen.NRW ebenso wie das komplette Baugebiet. Jetzt sei die Nachfrage von Bauwilligen immens und die Marktsituation günstig. "Wir wissen nur nicht, ob die Infrastruktur das packt", stellte Andretzky offen fest. Und genau das möge die Verwaltung prüfen.

Sein Werben um Zustimmung wurde mit Hinweisen und Belehrungen belohnt. Überrascht reagierte zunächst Bürgermeister Marc Venten: "Es war eigentlich immer klar, dass der nördliche Abschnitt später bebaut wird. Die Vorgabe war zehn Jahre. Das steht so in dem städtebaulichen Vertrag." CDU-Fraktions-Vize Peter Berger sah keine "neue Situation zum gültigen Bebauungsplan". Und zum geforderten Tunnel merkte Berger an: "Ich weiß gar nicht, ob ein Tunnel die Lösung für Radfahrer und Fußgänger ist." Sein "Angebot zur Güte": "Wir können den Prüfauftrag in den Planungsausschuss verweisen."

Belehrungen hangelte es von SPD-Sprecher Albert Richter, der von einer "netten Anregung der Grünen" sprach und betonte: "Ich bin betroffen, hier hat eine Fraktion den Vertrag nicht gelesen." Für Martin Kresse (Grüne) war die Vertagung in den Fachausschuss völlig in Ordnung. Zuvor hatte der Beigeordnete Georg Onkelbach für die nötige Souveränität gesorgt. "Im Bauausschuss am 4. Juli reden wir über die Ertüchtigung der Brücke. Dann haben wir ausreichend Informationen, um eine sachgerechte Vorlage für den Planungsausschuss am 28. September erstellen zu können."

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort