Korschenbroich Tunnel-Sanierung verschiebt sich erneut

Korschenbroich · Die Risse sind unübersehbar, die Straßenabdichtung ist defekt, die Schäden werden größer: Der Tunnel Holzkamp muss erneuert werden. Das bereits für 2016 geplante Vorhaben verschiebt sich um zwei Jahre. Dann gibt es eine große Lösung.

 Der Tunnel Holzkamp ist einem desolaten Zustand: Der Beigeordnete Georg Onkelbach (r.) und Tiefbauamtsleiter Christoph Herchner sahen sich jetzt vor Ort die Risse in der Fahrbahndecke an. Ab 2018 soll saniert werden.

Der Tunnel Holzkamp ist einem desolaten Zustand: Der Beigeordnete Georg Onkelbach (r.) und Tiefbauamtsleiter Christoph Herchner sahen sich jetzt vor Ort die Risse in der Fahrbahndecke an. Ab 2018 soll saniert werden.

Foto: Ruth Wiedner-Runo

Die Unterführung Holzkamp gehört zu den Hauptverkehrsadern in Kleinenbroich. Die Abdichtung ist defekt, die Fahrbahn durchfeuchtet. Das ist nicht neu: Bereits seit Herbst 2014 hat die Stadtverwaltung die Pläne für eine umfassende Sanierung in der Schublade. Zudem soll ein Kreisverkehr die viel befahrenen Straßen Holzkamp und Püllenweg sicherer machen. Bislang scheiterte das Vorhaben aber exakt an einer Privatfläche von 300 Quadratmetern. Mittlerweile denkt die Bauverwaltung über eine Alternative nach. "Wir werden auch ohne das Grundstück eine verkehrstechnisch gute Lösung finden", versichert der Technische Beigeordnete Georg Onkelbach auf Anfrage unserer Redaktion.

Die Stadt hat die Verkehrssicherheitspflicht für die Bahnunterführungen. Mit zwei von ihnen - nämlich dem Tunnel Regentenstraße in Korschenbroich, er ist zwischenzeitlich saniert, und dem Holzkamp in Kleinenbroich - beschäftigen sich die Planungspolitiker seit mehr als acht Jahren.

Für Tiefbauamtsleiter Christoph Herchner steht außer Frage: "Wir müssen in Kleinenbroich etwas tun. Die Stolperfallen werden größer und der Fahrbahnzustand verschlechtert sich permanent." Auch wenn laut Onkelbach noch keine Verkehrsgefährdung vorliegt, hat die Stadt schon vorsorglich die Geschwindigkeit auf Tempo 30 reduziert.

Seinerzeit war das Sanierungspaket "Tunnel plus Kreisverkehr" mit 1,4 Millionen Euro kalkuliert worden. Einen Landeszuschuss von 60 Prozent hatte die Bezirksregierung der Stadt für die Komplettmaßnahme in Aussicht gestellt. Da allerdings die Kreiselplanungen immer noch stocken, hatte Onkelbach befürchtet, aus dem Landesförderprogramm zu fliegen. Mittlerweile gibt es laut Herchner aber neue förderungswürdige Ansätze für den Holzkamp. Geplant ist die Verbreiterung des Kreisverkehrs an der Von-Stauffenberg-Straße, beidseitige Gehwege, die Anbindung der Radwege bis hin zur Rhedung sowie die Trog-Sanierung. Die Investition liegt jetzt bei 3,4 Millionen Euro. Das Signal aus Düsseldorf, auch für die neue, erweiterte Planung einen 60-prozentigen Zuschuss abrufen zu können, war laut Georg Onkelbach eindeutig.

Dennoch ist Geduld gefordert. "Wir können, verläuft alles reibungslos, mit der Sanierung erst 2018/19 beginnen", spricht Christoph Herchner den Zeitplan an. Sein Problem dabei: "Die Planungsleistungen müssen EU-weit ausgeschrieben werden, das Verfahren dauert bis zu neun Monate", erklärt der Tiefbauamtleiter. Und so denkt Herchner nicht, dass er noch in diesem Jahr dem Bauausschuss das Projekt präsentieren werde. Der Beigeordnete Onkelbach versucht der Zeitverzögerung hingegen etwas Positives abzugewinnen: "Das Ganze hat einen Vorteil, wir können die Grundstücksverhandlungen weiter fortführen." Schon im März soll es ein neues Gespräch mit dem Eigentümer und der Stadt geben.

(NGZ)
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